Platz sieben, ein paar schöne Duelle mit absoluten Top-Piloten - bist du happy?
Bruno Senna: Ja, ich bin schon sehr zufrieden mit dem ganzen Wochenende, es lief von Anfang an gut. Das Rennen heute war trotzdem nicht einfach, vor allem am Ende des Rennens war das Auto ziemlich schwierig zu fahren, da war es dann nicht einfach meine Position zu verteidigen. Wir haben jetzt festgestellt, was da los war: Ich habe Downforce verloren, weil sich wieder Gummiabrieb in den Aeroteilen am Heck abgesetzt hatte, weil ich die ganze Zeit knapp hinter anderen Autos hergefahren bin. Aber zum Glück hat es ja gereicht, um vor Mark zu bleiben. Als Neunter zu starten und als Siebter anzukommen, sechs wichtige Punkte zu holen, das ist sehr schön für mich und das ganze Team, gerade jetzt, vor der Sommerpause, war das noch mal wichtig. Das gibt mir schon ein gutes Gefühl und viel Selbstvertrauen.

Wichtig für dein gutes Rennen war vor allem auch der gute Start?
Bruno Senna: Ja, sicher - der war gut, aber meiner Meinung nach gar nicht so überragend. Ich glaube eher, dass ein paar andere da durch den Startabbruch vorher Probleme hatten, es war da ja gar nicht so einfach, die Motortemperaturen unter Kontrolle zu halten, dabei aber auch die Brems- und Reifentemperaturen nicht zu sehr absinken zu lassen. Mein Renningenieur hat mir da sehr wertvolle Informationen gegeben, die ganze Zeit über und wir haben das sehr gut hinbekommen. In der zweiten Kurve war ich vielleicht sogar ein bisschen zu vorsichtig, deshalb ist Webber an mir vorbeigekommen, aber vor mir kamen sich Kimi und Alonso sehr, sehr nahe, ich habe befürchtet, dass es da krachen könnte und wollte auf keinen Fall in irgendetwas hineingezogen werden.

Wie schwierig war es, Jenson hinter dir zu halten, als der mit neuen Reifen ankam?
Bruno Senna: Sehr schwierig, denn der hatte da schon einen gewaltigen Vorteil. Da musste ich schon alles geben. Wobei es auch immer ein Abwägen ist, zwischen voll dagegen halten und dem Risiko, sich seine Reifen komplett kaputt zu machen. Aber wir sind davon ausgegangen, dass es in diesem Duell vielleicht wirklich um eine Position am Ende gehen könnte. Leider war Jenson dann mit seiner anderen Strategie doch ein bisschen zu schnell für uns.

Es war sehr heiß, heißer als erwartet - hat das etwas ausgemacht?
Bruno Senna: Unsere ziemlich aggressive Strategie war eigentlich nicht unbedingt auf diese Temperaturen ausgelegt, das stimmt schon - aber trotzdem war das Auto bis auf das Problem am Ende eigentlich ziemlich gut. Wir waren sicher nicht die Allerschnellsten - aber es hat trotzdem ganz gut gepasst. Und unser Auto ist halt auch unter vielen Bedingungen und auf den verschiedenen Streckentypen konkurrenzfähig, das ist vielversprechend.

War die Hitze auch physisch besonders fordernd?
Bruno Senna: Das war eigentlich kein Problem für mich, man schwitzt halt ziemlich viel, aber wenn man fit ist, macht das nicht so viel aus. Aber mental waren die letzten Runden ziemlich anstrengend, weil das Auto da wirklich nicht mehr sehr stabil war. Da keinen Fehler zu machen, den Platz zu halten - das ist schon sehr stressig.