Gutes Ende eines schwierigen Tages. In der ersten Session des Qualifyings in Budapest musste Sebastian Vettel noch zittern. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten hatte der 25-Jährige sich einen Reifensatz für die späteren Sessions aufgespart und war nur auf der härteren Mischung rausgefahren. Der Poker ging auf: Vettel schaffte als 17. gerade noch den Sprung in die zweite Runde, sicherte sich aber schließlich hinter dem überragenden Lewis Hamilton und Romain Grosjean den dritten Startplatz.

Ganz zufrieden wirkte der Doppel-Weltmeister in der anschließenden Pressekonferenz dennoch nicht. "Wir haben uns am gesamten Wochenende schwer getan", meinte Vettel. "Der Speed war da, aber die Balance war nicht perfekt. Wir haben viel mit dem Auto gekämpft." Im Laufe des Qualifyings sei er dann aber immer besser zurechtgekommen, berichtete der Red-Bull-Star. Dank der wenigen Runden in Q1 habe er in Q3 noch einen vollen Reifensatz zur Verfügung gehabt.

Ebenso kritisch wie mit dem Auto ging Vettel mit sich selbst ins Gericht. Seiner Ansicht habe er mit Platz drei nicht das Maximum herausgeholt, meinte er. "Ich bin mit meiner Runde in Q3 nicht so glücklich. Lewis war heute zu weit weg, aber P2 wäre drin gewesen." Dass er in die Box fuhr, obwohl er noch Zeit für einen weiteren Versuch gehabt hätte, begründete Vettel wie folgt: "Wir hatten nicht genug Benzin im Tank. Der Plan war von Anfang an, nur eine Runde zu fahren." Und vielleicht ist der Startplatz ja sogar ein Vorteil. "Der dritte Platz ist gar nicht so schlecht", sagte der WM-Dritte. "Dann starte ich wenigstens von der sauberen Seite."

Entscheidend für eine gute Performance im Rennen sei neben der richtigen Strategie - Vettel rechnet damit, dass fast alle Teams zwei oder drei Stopps machen werden - die Handhabung der Reifen. Aus diesem Grund sei auch mit Lotus-Pilot Grosjean zu rechnen. "Wenn Romain den links neben sich noch mitnimmt, wäre das eine willkommene Abwechslung", scherzte Vettel, als er auf die vielen Startunfälle des 26-Jährigen angesprochen wurde. "Aber im Ernst: Er hat aus seinen Fehlern gelernt. Ich glaube, dass Lotus morgen sehr schnell ist. Sie haben den Reifenverschleiß gut im Griff."