Mit den Startplätzen sechs und sieben blieb McLaren in Hockenheim hinter den eigenen Erwartungen, doch man hat im Team die Hoffnung auf den Sieg noch nicht aufgegeben. Sowohl Teamchef Martin Whitmarsh als auch Sportdirektor Sam Michael sahen einige Gründe dafür, warum Lewis Hamilton und Jenson Button am Sonntag noch Chancen haben sollten. Ein wichtiger Faktor ist, dass es am Sonntag trocken sein soll und von der Trockenpace des eigenen Autos sind alle überzeugt. Zwar wollte Michael keine direkten Vergleiche mit Red Bull und Ferrari ziehen, was den Rennspeed betrifft, doch er war optimistisch.

"Ich weiß nur, was wir getan haben und was wir normalerweise im Vergleich zu ihnen tun und alle Daten zeigen, dass wir morgen ein starkes Rennauto haben sollten", betonte er. Dementsprechend gab er sich auch optimistisch, als es darum ging, ob McLaren am Sonntag gewinnen kann. "Ja, das ist unser Ziel." Whitmarsh sah es nicht anders. Er schöpfte seine positive Einstellung aus der kleinen Rennsimulation, die Hamilton und Button im dritten Training am Morgen gefahren waren. "Viele haben das nicht gemacht. Wir haben uns Mühe gegeben, die Reifen zu verstehen", sagte er.

Mehr Daten als die Gegner

Daher war Whitmarsh überzeugt, dass McLaren mehr Daten für den Sonntag sammeln konnte als vor zwei Wochen in Silverstone. "Und wir haben wohl auch mehr Daten als unsere Gegner", meinte er. "Jeder mit Beobachtungsgabe sah, dass wir mit viel Benzin fuhren. Da zogen wir viele Informationen raus, zwar nicht so viele wie gewollt, wir sind aber in einer besseren Position als vor zwei Wochen." Michael ging zudem davon aus, dass die Updates wie geplant funktionieren sollten, da die Korrelation zwischen Windkanal und Strecke in diesem Jahr sehr gut war. "Ich denke nicht, dass es ein Teil gab, von dem wir letztendlich verwirrt waren, also war die Korrelation gut."

Nicht so gut ist aber nach wie vor der Umgang mit den Reifen, zumindest wenn es nass und kalt ist. Deswegen hielt Michael auch fest, dass rein vom Ablauf im Qualifying alles funktionierte, nur die Reifen spielten nicht mit. "Wenn man 3,5 Sekunden von der Pole weg ist, dann bedeutet das nicht, macht weiter und findet ein paar Zehntel, das ist der Unterschied zwischen funktionieren und nicht funktionieren", sagte Michael. "Unsere Trockenpace in Training eins und drei war gut, also liegt unser Fokus jetzt auf morgen und im Hintergrund wollen wir verstehen, wie wir die Regenreifen besser im Griff haben."