Die Bäume wachsen für Felipe Massa nicht in den Himmel. Nach Platz vier in Silverstone landete der Ferrari-Pilot beim Großen Preis von Deutschland wieder auf dem Boden der Tatsachen. Für den Brasilianer war das Qualifying bereits nach der zweiten Session beendet; das morgige Rennen beginnt er vom 14. Startplatz. Ist der Aufschwung damit schon wieder beendet? Nach Meinung von Massa offenbar nicht, für das nicht ganz geglückte Qualifying machte er eine Schlüsselszene verantwortlich.

Als der Regen zu Beginn von Q2 stärker wurde, habe er auf den Intermediates nur eine Runde gehabt, um eine Top-Zeit zu setzen, berichtete Massa. "Ich bin sehr enttäuscht. Leider habe ich im entscheidenden Moment keine perfekte Runde hinbekommen, in Kurve acht hat es mich zu weit herausgetragen. Das war mein Problem", haderte er. "Danach hat es so stark geregnet, dass eine Verbesserung der Zeit nicht mehr möglich war." Teamchef Stefano Domenicali sah es genauso wie sein Angestellter. "Es ist schade, dass Felipe im entscheidenden Moment keine fehlerfreie Runde gefahren ist, dass war bei den Bedingungen allerdings sehr schwierig", sagte er.

Massa gab sich trotz des für ihn enttäuschenden Resultats kämpferisch. Situationen wie diese gehörten zum Alltag eines Formel-1-Fahrers, meinte der 31-Jährige. "Im Regen kann viel passieren, manchmal läuft es gut, manchmal schlecht - heute ist es für mich schlecht gelaufen." Schade sei vor allem, dass er das Potenzial seines Boliden nicht voll ausgeschöpft habe. "Das Auto war bei allen Bedingungen stark, schon gestern bin ich im Nassen gut zurechtgekommen." Das will er nun auch bei den zu erwartenden trockenen Bedingungen am Rennsonntag unter Beweis stellen. "Ich werde wie immer versuchen, um die Top-Positionen zu kämpfen", antwortete er auf die Frage, ob er im Rennen noch ein paar Plätze gutmachen kann.