Es war das Qualifying der teaminternen Behinderungen: In Q2 blockierte Massa Alonso, im entscheidenden Q3 hing Vettel plötzlich hinter seinem Teamkollegen Webber fest. Zwar konnte er sich noch in der Runde, in der er auflief, verbessern, wurde danach aber aufgehalten: "Ich habe eine Runde verloren, als ich auf ihn auffuhr", meinte Vettel zerknirscht. Die Unzufriedenheit darüber, von Alonso geschlagen worden zu sein, stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Natürlich wollen wir alle auf Pole. Alonsos Strategie war einfach besser", gab er zu Protokoll.

Das teaminterne Aufeinandertreffen mit Webber beschrieb Vettel wie folgt: "Bei den Bedingungen sieht man im Spiegel einfach nichts. Er hat mich vermutlich nicht gesehen." Auch ein Zurückfallenlassen sei nicht drin gewesen: "Die Zeit hätte dann nicht mehr gereicht", begründete Vettel sein Hinterherfahren hinter dem Teamkollegen. Allerdings suchte er auch zumindest teilweise die Schuld bei sich selbst: "Ich habe die letzte Runde nicht hingebracht. Bei den Bedingungen ist das so schwierig. Wenn ich mehr riskiert hätte, hätte ich das Auto vielleicht auf einem der Bäche auf der Strecke verloren, und das wäre dann auch falsch gewesen. Es war eine Lotterie."

Es geht nicht nur gegen Alonso

Vettel musste in Webbers Gischt fahren, Foto: Red Bull
Vettel musste in Webbers Gischt fahren, Foto: Red Bull

Der Weltuntergang ist der zweite Platz aber für Vettel auch nicht: "Zum Glück ist nicht so viel passiert, ich stehe in der ersten Reihe und habe morgen beim Start die Innenbahn. Das ist nicht schlecht, mal schauen, was morgen passiert." Allerdings muss Vettel auch von der schlechten Seite losfahren, auf der weniger Grip herrscht. Der Red-Bull-Pilot rechnet nicht nur mit einem Kampf gegen Alonso und seinen strafversetzten Teamkollegen, sondern hat auch andere mit auf der Rechnung: "Man darf McLaren nicht vergessen, die waren bis zum Q3 sehr schnell. Und auch Lotus ist im Rennen immer gut aufgelegt", warnt er auch vor weiter hinten platzierten Fahrern.

Gleiches gelte auch im WM-Kampf: "Ich glaube nicht, dass es nur Ferrari gegen Red Bull sein wird. Dafür ist die Saison noch viel zu lang. Wir müssen auch auf andere aufpassen, denn es ist kein zu großer Unterschied bei den Punkten. Es ist eng und wir müssen konstant stark sein und regelmäßig unter die Top-3 kommen. Das ist der Schlüssel. Das wollen wir morgen schaffen und werden unser bestes geben." In Sachen Wetter erwartet Vettel trockene Bedingungen für den Sonntag.