Daniel Ricciardo sorgte in den letzten Minuten vor dem Ende des zweiten Freien Trainings eher für einen Überraschungs- als einen Schreckmoment: Der Australier flog ins Kiesbett, touchierte jedoch nicht den Reifenstapel, wodurch das Auto unbeschädigt blieb. Bis dahin war Ricciardo gut unterwegs gewesen, in der besten seiner 23 Runden markierte er die siebtschnellste Zeit des Nachmittags.

Doch auch der Vormittag lief für den Toro-Rosso-Piloten gut, obwohl er über Platz 14 nicht hinauskam. "Der Morgen lief in der Hinsicht gut, als wir viele Runden drehen und viel Zeit auf der Strecke verbringen konnten", so Ricciardo, der 30 Mal den Hockenheimring umfuhr. "Wir haben ein paar Änderungen am Fronflügel direkt hintereinander ausgewertet und eine Art Mini-Aero-Test absolviert, damit die Jungs ein paar Daten erhalten. Dann konnten wir mit dem üblichen Freitagsprogramm weitermachen und sind auf dem harten Reifen geblieben, haben also nicht den harten Versuchsreifen verwendet, der heute verfügbar war."

Seine Rundenzeiten ordnete der junge Australier in Bezug auf die Anzahl der Runden, die er drehte, recht gut ein, und hoffte, dass er wettbewerbsfähiger sein würde als in Silverstone. "Heute Nachmittag abseits der Strecke?", bezog er sich auf seinen Ausritt ins Kiesbett. "Die Vorderreifen haben blockiert und ich bin in den Kies gerutscht. Es gab keinerlei Schaden und ich bin einfach nur froh, dass ich nichts getroffen habe", zeigte er sich erleichtert. "Die Runs im Nassen verliefen gut und das könnte uns helfen, wenn es im Qualifying regnen sollte."

Teamkollege Jean-Eric Vergne drehte am Morgen 34 Runden, belegte mit seiner schnellsten jedoch nur den 17. Rang. "Im Trockenen heute Morgen hat das Auto ziemlich gut funktioniert. Die Rundenzeiten bedeuten nicht viel, da ich den harten Prototyp-Reifen von Pirelli getestet habe", erläuterte der Franzose. "Ich hatte den Eindruck, dass das Auto im ersten Freien Training stark war, was bedeutet, dass wir ein annehmbares Auto für trockene Bedingungen haben, wenn diese den Rest des Wochenendes vorherrschen."

Doch vor allem mit den Runs unter nassen Bedingungen zeigte sich Vergne zufrieden. "Ich war angenehm überrascht, wie gut es auf den Regenreifen gelaufen ist. Als ich mit den Intermediates gefahren bin, hatten wir nicht die richtige Balance am Auto, aber ich bin mir sicher, dass wir das in Ordnung bringen", meinte Vergne. "Ich wäre glücklich, wenn wir morgen Nachmittag im Qualifying Regen hätten. Es sollte gut laufen!"

Auch Chefingenieur Laurent Mekies schätzte Toro Rosso im Nassen stärker ein und erklärt die Strategie der Roten Bullen. "Wir wussten, dass es regnen könnte, deshalb haben wir heute Morgen so viele Runden absolviert wie möglich, mehr als jeder andere", betonte Mekies. "Wir haben einen neuen Fronflügel an Daniels Auto getestet, und das, obwohl die Bedingungen nicht stabil waren. Aber es war genug, um hilfreiche Daten zu sammeln."

Auch am Nachmittag habe Toro Rosso versucht, so viel wie möglich zu fahren. Beide Fahrer hätten zu Beginn der Session bei nassesten Bedingungen keinen Fehler gemacht. "Wir haben das Beste aus dem Tag herausgeholt. Wie in Silverstone sind wir im Regen etwas konkurrenzfähiger."