Die ersten neun Rennen des Jahres sind Geschichte und so langsam stellt sich wieder eine Hierarchie in der Formel 1 ein. Fernando Alonso führt die WM weiter vor Silverstone-Sieger Mark Webber und Sebastian Vettel an. Lewis Hamilton hat als Vierter immerhin schon 37 Zähler Rückstand auf Leader Alonso. Trotzdem erwartet Stefano Domenicali einen harten WM-Kampf an der Spitze. "Es ist toll, dass Fernando die Weltmeisterschaft anführt, und aus sportlicher Sicht war es gut, dass Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ein paar Punkte verloren haben", so der Ferrari-Teamchef.

"Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die anderen hinten bleiben", führte der Italiener weiter aus. "Ich bin mir sicher, dass McLaren dafür kämpft, wieder zurück zu kommen, und auch die anderen sind sehr nah dran." Dabei dachte er vor allem an Lotus. "Ich war von deren Pace beeindruckt", sagte Domenicali. "Wenn man sich einmal Grosjean anschaut, der in der ersten Runde an die Box fuhr und dann noch Sechster wurde. Das Feld ist sehr eng."

Von der Konkurrenz einmal abgesehen, sieht Domenicali die eigene Truppe gut aufgestellt. In Silverstone fuhren Alonso und Felipe Massa mit den Plätzen 2 und 4 weitere, wichtige WM-Punkte ein. Der Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull in der Konstrukteurs-Wertung beträgt aktuell 64 Punkte; die Bullen holten beim Großbritannien GP 40 Zähler, Ferrari 30. "Aus Performance-Sicht haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, wenn man sich einmal die Top-4 in Silverstone anschaut", so Domenicali.

Er ist glücklich, dass sich die Mannschaft in Maranello nicht von Nebenkriegsschauplätzen, wie etwa Vertragsgesprächen, ablenken lasse, sondern sich auf die Arbeit am F2012 konzentriert. "Wenn man bei solch einem engen Wettbewerb in einem Bereich ins Hintertreffen gerät, wird es zum Ende der Saison problematisch", warnte Domenicali vor Nachlässigkeiten. "Ich bin aber nicht glücklich bis zu dem Zeitpunkt, an dem unser Auto das stärkste ist. Im Moment sind wir noch nicht da, aber wir kommen immer näher."