Land unter in Silverstone. Die Teams versuchten, ihre Runden im Qualifying zu fahren, allerdings waren die Boliden mehr neben der Strecke als auf der von Wasser überfluteten Ideallinie. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery ist selbst Brite und erklärte, wie sehr er diese Bedingungen in seinem Heimatland hasst. "Vielleicht müssen wir das Qualifying morgen weiterfahren, denn hier ist einfach zu viel Wasser auf der Strecke", überlegte Hembery, der unterstrich, dass das Fahren in dieser Situation zu gefährlich ist. "Der Reifen verdrängt 60 Liter pro Sekunde, aber das reicht hier auch nicht mehr."

Die Entscheidung, wann, ob und wie lange gefahren werden kann, liegt allein bei Renndirektor Charlie Whiting, machte Hembery nochmals deutlich. Für Red-Bull-Berater Helmut Marko hat Whiting aber in Q2 zu spät reagiert: "Sebastian forderte die Rennleitung bereits während seiner letzten Runde auf, abzubrechen", machte Marko deutlich. Das hohe Wasser und zahlreiche Dreher seien für alle zu sehen gewesen. "Das war nicht mehr zumutbar."

Fahren unmöglich

Die Aussage eines Fahrers reicht aber nicht für den Abbruch, wie Marko erläutert: "Wir geben die Informationen der Fahrer weiter, Charlie Whiting hört sich das an, und wenn die Mehrheit der Piloten die gleiche Aussage trifft, muss aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden." Die darauf folgende rote Flagge war für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug dringend nötig. "Im Moment kann man auf keinen Fall fahren", so Haug.

Sebastian Vettel konnte eine gute Zeit fahren, Foto: Sutton
Sebastian Vettel konnte eine gute Zeit fahren, Foto: Sutton

Insgesamt sei es ein Glücksspiel, bei derartigen Bedingungen zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle der Strecke zu sein. Das hätten die Ausrutscher von Michael Schumacher und Fernando Alonso, sowie das Aus in Q1 von Jenson Button deutlich gemacht. Dieser Meinung ist auch Marko, der froh ist, dass Sebastian Vettel momentan eine Zeit für Q3 innehat.

Wie es weitergeht - wenn es weitergeht - sei aber knifflig. "Es ist nicht leicht, vor allem, wenn noch so viele andere Autos auf der Strecke draußen und teilweise drei oder vier Sekunden langsamer sind", verdeutlichte Marko die Wichtigkeit des richtigen Timings. Prognosen über einen möglichen Ausgang des Qualifyings wollte der Österreicher aber in keinem Fall treffen. "Die Verhältnisse sind nahezu unfahrbar und lassen keinen Vergleich zu. Es ist schwer zu sagen, welches Auto am Ende vorne liegt."