Wer wissen will, wie ein Rennsonntag in der Formel 1 am besten nicht aussehen soll, der sollte sich anhören, was Timo Glock nach dem Kanada Grand Prix so zu erzählen hatte. Nicht nur, dass der Deutsche mit völlig erledigten Bremsen vorzeitig aufgeben musste, schon davor war bei ihm so ziemlich alles schiefgelaufen. "Der erste Stint war OK, bis ich plötzlich aus irgendeinem Grund Kraft verlor; ich glaube, die Motortemperatur war zu hoch. Nach 14 Runden litt ich recht stark unter dem Abbau der Hinterreifen und die Kombination der beiden Probleme war schwierig zu managen", erzählte er.

Also musste er recht früh zum Boxenstopp kommen und als er wieder rausfuhr, bekam er ständig blaue Flaggen gezeigt, weswegen er Tempo rausnehmen musste und die frischen Reifen nicht richtig nutzen konnte. "Immerhin konnte ich etwas vom verlorenen Boden auf Charles gutmachen und die Lücke schließen, doch letztendlich waren die Bremsen zu schwach; sie wurden länger und länger und es war zu gefährlich, weiterzumachen, also musste ich aufgeben. Das war mein erster Ausfall und Kanada war generell nicht so toll für uns in diesem Jahr. Das ist schade, denn ich liebe diese Strecke", sagte Glock, der auf etwas mehr Glück in Valencia hoffte.

Sein Teamkollege Charles Pic schaffte es mit drei Runden Rückstand als 20. über die Linie, womit er Letzter im Ziel war. Dennoch freute sich der Franzose darüber, es überhaupt über die Distanz geschafft zu haben, nachdem das Wochenende schwierig gewesen war. "Für mich und das Team war das eine gute Erfahrung, um zu lernen, wo wir uns verbessern müssen. Unsere Pace war hier im Vergleich zu unseren direkten Konkurrenten nicht gut, also müssen wir besser verstehen, warum das so war. Von meiner Seite kann ich sagen, der Start lief gut und wir hielten die Position. Timo und ich hatten dann ein gutes Rennen. Danach ging es darum, auf das Auto zu schauen und ins Ziel zu kommen."