Nachdem er es knapp ins Q3 geschafft hatte, stand Jenson Button vor der Qual der Wahl - auf welchem Reifen sollte er das letzte Qualifyingsegment angehen? "Mit gebrauchten superweichen Reifen wären wir vermutlich auf Rang zehn geblieben, also haben wir gepokert und sind auf den neuen weichen Reifen rausgefahren", erklärte Button. "Es war eine schwere Entscheidung und im Nachhinein betrachtet, hätten wir vielleicht überhaupt nicht fahren sollen."

Button fuhr nur eine Rundenzeit von 1:15,182 Minuten und lag damit knapp 1,4 Sekunden hinter der Pole-Zeit von Sebastian Vettel. "Es ist immer schwierig, jemanden auf den härteren Reifen in Q3 zu schlagen, da jeder auf den superweichen Reifen fährt. Aber wir hatten nun einmal keine Supersofts mehr übrig. Also dachten wir, wir versuchen es einfach", erklärte der McLaren-Pilot.

Dass er schon bessere Qualifyings erlebte, gab er offen zu. "Der Tag heute war nicht toll und der zehnte Platz ist nicht gerade die beste Ausgangsposition", verriet der Brite. Auf die durch ein Ölleck entgangene Trainingszeit am Freitag wollte er seine Startposition nicht schieben. "Wenn ich mir die letzten zwei Rennen anschaue, weiß ich gar nicht, ob es besser gelaufen wäre, wenn wir den gesamten Freitag gehabt hätten", sagte Button.

Eine Idee, warum es nicht läuft, hat er nicht. "Ich wüsste es wirklich gerne, weil es mein Leben sehr viel einfacher machen würde", so Button. Die ersten drei Qualifyings der Saison liefen für ihn mit zwei zweiten und einem vierten Rang noch gut. "Jetzt schaffe ich es gerade einmal in die Top-10. Ich weiß nicht, warum. Aber hoffentlich finden wir bald eine Lösung", betonte Button.

Im Rennen hofft er auf Überraschungen. "Es soll morgen noch heißer werden. Vielleicht wird es sogar das heißeste Rennen des Jahres. Also wird es vermutlich einige Überraschungen geben. Ich denke nach wie vor, dass wir ein gutes Rennen haben können, auch von der fünften Startreihe aus", gab sich der Brite optimistisch. "Ich starte zwar auf einem anderen Reifen als die ersten neun Fahrer, aber ich starte auch auf dem gleichen Reifen wie jeder hinter mir. Wenigstens sind wir bei diesem Pulk an der Spitze."

An eine großartige Aufholjagd glaubt der McLaren-Pilot allerdings nicht. "Was mir im Moment Sorgen macht, ist, dass ich mich beim Bremsen nicht wohl fühle. Ich denke, dass es schwer werden könnte, morgen Überholmanöver zu starten", erklärte er. Bei der Wahl der Strategie könne man auf dem Circuit Gilles Villeneuve kaum Risiken eingehen. "Es werden Ein- oder Zwei-Stopp-Strategien sein. Ich denke, dass die meisten Teams zwei Stopps machen werden."