Ein ziemlich ereignisreicher Tag heute für Dich: Erst der kleine Zwischenfall mit Sebastian Vettel am Vormittag, dann der Abflug am Nachmittag - was war da los?
Bruno Senna: Ach, das heute früh war keine so große Sache. Ich war halt mit vollen Tanks unterwegs, Sebastian war schneller, wollte sich in der letzten Schikane noch vorbeiquetschen. Er hat sich dabei ein bisschen verschätzt und ist mir gegen den Frontflügel gefahren. Aber ich kann ja da auch nicht einfach stehen bleiben. Es war aber wirklich keine große Sache, wir hatten untereinander auch kein Problem damit - das war einfach ein Missverständnis.

Am Nachmittag ist Dir dann genau die Schikane zum Verhängnis geworden...
Bruno Senna: Ich habe da ein bisschen zu hart attackiert, bin auf den Randstein gekommen. Ich dachte, ich könnte das Auto noch halten, aber ich hatte doch zu viel Speed und bin in der Mauer gelandet. Das ist wirklich ärgerlich, denn der Aufprall war ziemlich heftig und der Schaden am Auto ist groß. Allerdings kriegen wir es bis morgen wieder hin, das ist das Wichtigste. Die Jungs sind gut, die schaffen das - es tut mir leid, dass ich ihnen die Arbeit mache.

Du bist vorher in jeder schnellen Runde im Verkehr hängen geblieben, hast deshalb keine vernünftige Zeit gehabt. Hat der Frust darüber auch eine Rolle gespielt - am Ende, als der Reifen schon nicht mehr optimal war?
Bruno Senna: Natürlich hilft das nicht. Klar hätte ich es lassen und mich damit abfinden können, dass ich heute keine schnelle Runde mehr zustande bringe. Aber ich habe es eben noch einmal probieren wollen - und dann passiert so etwas halt leider schon mal.

Der neue Flügel ist auch kaputt?
Bruno Senna: Ja, aber wir haben noch einen und auch sonst genügend Ersatzteile. Das sollte also kein Problem sein.

Heute früh bist Du noch mit dem alten gefahren?
Bruno Senna: Ja, da war ich zu Vergleichszwecken praktisch noch mit der alten Konfiguration unterwegs und dann hatten wir da auch noch ein Problem mit dem DRS, das nicht funktioniert hat, was hier fast eine Sekunde kostet. Das ist natürlich frustrierend. Daraufhin sind wir dann fast nur noch mit vollem Tank den Longrun gefahren. Andererseits: Dadurch habe ich den wenigstens nicht durch den Crash verloren.

Was geht hier?
Bruno Senna: Ich glaube, wir sind im Rennen stärker als im Qualifying mit wenig Sprit - da müssen wir noch mal ganz genau die Telemetrie anschauen und an der Balance arbeiten.