Für Lewis Hamilton war der Trainings-Freitag in Montreal ein Auftakt nach Maß: Bestzeiten in beiden Trainings, anscheinend ein sehr gutes Gefühl im Auto und wohl noch ein wenig in der Hinterhand. "Ich war einige Zeit auf dem Option-Reifen draußen. Es ist sehr, sehr schwierig, alle Sektoren zusammenzubekommen. Manchmal war ich in einem Sektor schneller und verlor dann in einem anderen. Daher fragte ich, ob ich noch eine Runde und noch eine Runde haben kann, bis ich endlich auf einer guten Runde war und dann kam die rote Flagge. Da war ich aber schon ein paar Zehntel schneller, das ist also positiv für uns", sagte der McLaren-Pilot.

Trotz dieser kleinen Reserve wollte sich Hamilton aber nicht zu sicher fühlen. Er rechnete mit harter Konkurrenz und hatte vor allem Ferrari auf der Rechnung, dessen Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa direkt hinter ihm landeten.

Enges Qualifying

"Der Reifenabbau wird ziemlich hart werden. Das Qualifying scheint ziemlich eng zu werden und da sind die Ferrari und ihr Reifenabbau scheint besser zu sein - zumindest beim vorigen Rennen. Daher werden wir ein Auge auf sie haben." Hamilton erwartet ein Einstopp-Rennen wie in Monaco, wodurch ein besserer Reifen am Ende eines Stints durchaus eine wichtige Rolle spielen könnte. "Es sieht so aus wie ein weiteres Einstopp-Rennen, was eigenartig ist. Meine Reifen hielten weit über 30 Runden, das wird also interessant."

Und diese mehr als 30 Runden waren laut McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh bei einer wirklich guten Pace gefahren worden. "Das war echte Pace, es war ein guter Longrun und gut für Lewis", betonte er. Dass es zudem noch das Gefühl gab, es wäre mehr Pace im Auto, schadete klarerweise ebenfalls nicht. "Die Longruns waren sicher sehr gut und die kurzen Runs sahen ebenfalls stark aus. Die Bedingungen können sich ändern, aber es gibt jeden Grund, um für das Rennen optimistisch zu sein", sagte Whitmarsh.