Kamui Kobyashi blickt nach einem enttäuschenden Rennen in Monaco dem Großen Preis von Kanada optimistisch entgegen. Entscheidend für ein erfolgreiches Abschneiden in Kanada ist für den Japaner ein ausreichender Topspeed auf den Geraden, womit das Team bereits in Bahrain große Probleme hatte. Keine Sorgen macht er sich hingegen über den Speed in den Kurven, wo er Sauber gut aufgestellt erwartet.

Generell gelte es, ein perfektes Wochenende hinzubekommen. "Das ist unser Problem", gab Kobayashi zu. In Barcelona lieferte er etwa eine gute Vorstellung im Rennen ab, kam jedoch im Qualifying nicht so gut zu Recht, was ihn schlussendlich einige Punkte kostete. "Aber es ist nicht nur das Qualifying, es geht auch um den Start und das Setup", gab Kobayashi zu Bedenken. "Die Formel 1 hat sich geändert und der Fahrer kann nicht alles kontrollieren."

Ein entscheidender Faktor werden auch in Montreal die Reifen sein, die man laut Kobayashi trotz verstärkter Arbeit nicht zwingend besser verstehen müsse. "Die Reifen sind wie Menschen, ein großes Geheimnis", meinte er. "In einem Rennen versteht man sie und im nächsten ist man wieder außerhalb des Fensters." Laut Kobayashi ist weniger die Temperatur, als die Streckenkonfiguration dafür ausschlaggebend, wie gut die Pneus funktionieren, zudem bedarf es einer guten Grundbalance des Autos, damit das schwarze Gold nicht zerstört wird.

Im Vorjahr hatte Kobyashi mit dem wechselhaften Wetter zu kämpfen, Foto: Sutton
Im Vorjahr hatte Kobyashi mit dem wechselhaften Wetter zu kämpfen, Foto: Sutton

"Wir brauchen eine gute Balance; das ist, was wir noch versuchen zu verstehen", erklärte er. Manchmal müsse man jedoch aufgeben, wenn man den Reifen nicht versteht und sich anderen Dingen zuwenden, wie der Arbeit der kommenden Tage oder der Entwicklung des nächstjährigen Autos. Für Sauber sei es entscheidend, dem Entwicklungsspeed der anderen Teams folgen zu können und keine Fehler zu begehen, denn sonst falle man zurück. "Nach dem großen Update von Barcelona hatten wir einen guten Speed", betonte der Japaner.

Schumacher kann tun, was er will

Im vergangenen Jahr war das Rennen in Montreal durch ein Wetterchaos geprägt und musste für mehr als zwei Stunden unterbrochen werden. Solche Bedingungen wünscht sich Kobayashi nicht erneut. "Ich möchte kein wechselhaftes Wetter, wir brauchen stabile, trockene Bedingungen", betonte er. Im Vorjahr zeigte Sauber unter nassen Bedingungen eine deutlich stärkere Performance als im Trockenen, was Kobayashi jedoch nicht beunruhigt. "Wir kennen die Probleme und wenn heuer dieselben Dinge passieren sollten, werden wir besser als im Vorjahr sein", meinte er.

Ein großes Thema dieser Tage im Formel-1-Zirkus ist die Zukunft von Michael Schumacher, denn noch ist unklar, ob der Deutsche auch in der kommenden Saison am Start sein wird. "Da müssen wir Norbert [Haug] fragen", meinte Kobayashi mit einem Lächeln, der sich keine Gedanken darüber macht, ob er Schumacher bei Mercedes beerben könnte. "Er ist siebenmaliger Weltmeister und ein schneller Fahrer, der momentan Pech hat", fasste der Sauber-Pilot die Lage zusammen. "Wenn er bleiben will, kann er bleiben und wenn er gehen will, gehen."