Der Grand Prix von Spanien war 2011 ein Festival der Boxenstopps. Insgesamt 75 Mal wurde die Box im Rennen angesteuert. Sebastian Vettel erwartet die Situation auch in der aktuellen Saison nicht stark verändert und geht von durchschnittlich vier Reifenwechseln aus. Sein Teamkollege Mark Webber teilt diese Ansicht und glaubt deshalb an ein sehr verlassenes Q3 am Samstag.

"Es ist immer schön, das Qualifying mit ein paar Sätzen frischer Reifen zu beenden", erklärte der Australier. Grundsätzlich wolle jeder Pilot so wenig Pneus wie möglich benutzen und diese im Zweifelsfalle schonen. Vor allem Teams, die nur haarscharf den Sprung in die letzte Session bewältigen, seien dafür Kandidaten.

Er selbst strebt allerdings eine Runde in Q3 an, speziell, da er in Barcelona den Hattrick an Pole Positions schaffen könnte. "Die letzten tausend Jahre kam der Sieger aus den Top-3, was bedeutet, dass du hier vorne stehen musst", formulierte Webber seine Zielsetzung etwas überspitzt. Im Freien Training reichte es aber nur für die siebtschnellste Zeit, womit ihm eine halbe Sekunde auf seinen Teamkollegen Vettel fehlte.

Wie Weihnachten

Als Grund gab der Red-Bull-Pilot die Schwierigkeit an, auf den weichen Reifen eine perfekte Runde zu schaffen. "Du hast eine Runde auf den weichen Reifen. Wenn du die zusammenbekommst, kann der Abstand recht groß sein", so Webber, der gestand, dass seine Runde diese Perfektion vermissen ließ. Dennoch war er mit dem Gesamteindruck des Trainings zufrieden.

Denn auch der Abstand zwischen dem McLaren-Piloten wies auf dieses Phänomen hin. "Sechs oder sieben Zehntel zwischen Teamkollegen zu sehen…JB ist deutlich vor Lewis, daher gibt es eine gute Rundenzeit, sollte man alles hinbekommen. Damit ist das die Herausforderung in Bezug auf die Reifen."

Für das Rennen erwartet der Australier ebenfalls eine Reifenschlacht, bei der es entscheidend sein wird, wie der erste Stopp platziert ist. Denn wie auch bisher, ist Überholen auf dem Circuit de Catalunya eine Herausforderung, die auch durch 15 Meter mehr DRS-Zone nicht deutlich erleichtert wird. "Das ist ja wie Weihnachten", scherzte Webber bezüglich der verlängerten Zone. Allerdings würde die Getriebeübersetzung entscheiden, ob sie effektiv genutzt werden könnten, da der Drehzahl-Begrenzer eine Rolle spiele.