Narain Karthikeyan hat es nicht leicht bei HRT. Zuletzt gab es Gerüchte, dass dem Inder die nötigen Sponsor-Millionen fehlen und er deshalb schon vor dem Ende der Saison sein Cockpit verlieren könnte. Karthikeyan dementierte derartige Spekulationen am Rande des Spanien GP. "Jetzt im Moment ist alles so, wie es sein sollte", meinte er. Zum Auftakt in Barcelona war er trotzdem zum Zuschauen verdammt, weil Ersatzfahrer Dani Clos im 1. Freien Training den Vorzug erhielt. Vielleicht ein erster Vorgeschmack auf künftige Ereignisse bei bei HRT, denn Karthikeyans Stuhl im spanischen Team ist offenbar alles andere als wackelfest.

"Zu Beginn der Saison sagte Teamchef Luis Perez-Sala, dass die Möglichkeit besteht, dass ich nicht bis zum Ende der Saison fahre, wenn ich nicht nah genug an meinem Teamkollegen dran bin", plauderte Karthikeyan aus. "Das wurde auch in meinen Vertrag aufgenommen, aber momentan akzeptiere ich die Bedingungen." Schließlich gebe es derzeit keinen Grund, nicht bis zum letzten Rennen des Jahres im HRT-Cockpit zu sitzen. Wirklich glücklich scheint der Inder angesichts der komplizierten Lage des umstrukturierten Teams trotzdem nicht.

"Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht erwartet, dass die Saison 2012 genauso startet wie im vergangenen Jahr", spielte er auf den späten Rollout des F112 in Australien und die ausgelassenen Testfahrten im Winter an. "Ich hatte Kinderkrankheiten erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß." Dass HRT als einziges Team auch auf den Test in Mugello verzichtete, ließ Karthikeyans Laune nicht unbedingt ansteigen.

"Ich persönlich hätte etwas Fahrzeit in Mugello bevorzugt", gab er an. "Denn ich hatte keine Tests vor der Saison wie mein Teamkollege, der in Jerez mit dem alten Auto unterwegs war. Eigentlich hatte man mir gesagt, dass wir nach Mugello reisen, aber wir entschieden uns dafür, den Fokus darauf zu setzen, das Auto fertig zu bekommen."