Eric, welches Bild haben Sie im Kopf, wenn Sie an das Rennen in Bahrain denken?
Eric Boullier: Erstens einmal die Freude des Rennteams, als es auf das Podest blickte. Die Jungs hatten unsere zwei Fahrer seit 2006 nicht mehr da oben gesehen. Aber am besten erinnere ich mich an das Gesicht von Kimi und Romain. Mir gefiel es, dass sie erleichtert waren, aber doch nicht ganz glücklich. Wir hatten gerade ein tolles Ergebnis erreicht, aber sie wollten schon mehr. Sie wussten, wir hätten gewinnen können. Statt einfach den Moment zu genießen, wollten sie herausfinden, was falsch gelaufen ist und warum wir nicht auf der obersten Stufe dieses Podests standen. Das sagt viel über unseren momentanen Teamgeist.

Waren die letzten drei Wochen anstrengend?
Eric Boullier: Ja, ziemlich anstrengend. Zunächst haben wir die Chassis zum ersten Mal seit der Abreise nach Australiern nach Enstone zurückbekommen. Sie hatten sich ein volles Service verdient, unter anderem eine neue Lackierung. Sie sind jetzt wie neu. Wir mussten uns dann für einen Windkanal-Test mit 1:1-Modell in den USA und den Mugello-Test vorbereiten. Wir haben auch damit begonnen, unseren neuen Simulator zu kalibrieren, was eine weitere aufregende Entwicklung für das Team ist.

Freuen Sie sich auf das Rennen in Spanien?
Eric Boullier: Das erste Rennen in Europa ist immer der Beginn eines neuen Abenteuers. So gesehen, ja, wir freuen uns alle auf diese Herausforderung. Das macht auch das Leben für das Team leichter, wenn es um die Logistik geht: Wir sind nicht mehr so weit von Zuhause weg. Barcelona ist aber eine besondere Strecke, da wir dort im Winter immer testen und es daher interessant wird, wie die Abstände zwischen den Teams aussehen; es könnte noch enger werden, als wir bereits gesehen haben.

Sind Sie optimistisch?
Eric Boullier: Naja, wir konnten bislang während der Rennen sehr gut auf unsere Reifen achten, doch die Strecke in Barcelona ist sehr rau, besonders für den linken Vorderreifen. Vielleicht machen wir in diesem Bereich einen besseren Job als unsere Gegner. Das einzige Fragezeichen ist unsere Leistung im Verhältnis zur Temperatur. In den ersten vier Rennen begann sich ein Muster abzuzeichnen, wonach wir bei heißeren Bedingungen stärker und stärker zu werden schienen. Wir werden sehen.

Sie haben gerade in Mugello getestet. War das nützlich?
Eric Boullier: Ja. Auch wenn das Wetter nicht toll war, so konnten wir einige Kombinationen ausprobieren, die wir an einem Rennwochenende normalerweise nicht ansehen würden, da es viel Zeit braucht, sie vorzubereiten. Wir haben viel über das Auto gelernt. Unsere Session bei Windshear brachte ebenfalls viele positive Ergebnisse. Wir wissen, dass der E20 jetzt noch schneller sein wird. Aber Leistung ist ein relatives Konzept. Schauen wir, wie sich unsere Konkurrenten verbessert haben.