Der Regen mag am Dienstag in Mugello viele Testprogramme über den Haufen geworfen haben, Williams-Testfahrer Valtteri Bottas bekam dafür erstmals die Chance, einen Formel-1-Boliden mit Intermediates oder Regenreifen zu fahren. "Es gab mehr Grip als erwartet", stellte der Finne danach fest. Am Nachmittag war dann allerdings gar nichts möglich. "Wir haben es versucht und schafften drei Runden, dann war es zu nass. Ich bin aber vorher nie im Nassen gefahren, es war also eine gute Erfahrung, dass ich mit Intermediates und Regenreifen unterwegs war. Jetzt weiß ich, wie sie funktionieren."

Ebenfalls interessant fand er, dass die Bremspunkte bei Regen nicht so weit von denen im Trockenen wegliegen. Er wusste aber auch warum. "Ich hatte einen größeren Unterschied erwartet, aber es liegt auch daran, dass man langsamer ist. Ich war jedenfalls von der Leistung der Reifen im Nassen überrascht." Von der Strecke an sich auch, denn die gefiel ihm, so wie den Meisten. "Es gibt keine langsamen Kurven, nur schnelle und mittlere und keine großen Bremszonen. Zum Testen ist es hier also nicht ideal, aber es ist eine tolle Erfahrung. Ich mag den Mittelsektor mit den schnellen Kurven", berichtete Bottas.

Konstant geradeaus

Was ihm als Rennfahrer nicht so gefallen haben dürfte, war die Tatsache, dass er Aerotests mit dem neuen Auspuff machen musste, als es trocken war. Das bedeutete, er musste Kurven und Geraden mit konstanter Geschwindigkeit fahren und deswegen konnte er nicht auf gute Rundenzeiten schauen. "Es war heute das Ziel, die neuen Teile zu probieren und Daten rauszuholen. Das war es. Mehr ging dann nicht, als es am Nachmittag regnete." Dass sein Testtag so verregnet war, enttäuschte den Finnen klarerweise, immerhin ist so ein Tag eine große Chance für ihn, viele Kilometer zu sammeln und sich weiter ans Auto zu gewöhnen. "Aber wir können nichts machen, manchmal ist es so, das ist die Natur."

Als Trost bleibt ihm, dass er in diesem Jahr noch zahlreiche Grand-Prix-Freitage hat, um noch Erfahrung zu sammeln. "Ich werde nur in Monaco, Singapur, Montreal und Austin, wo die Strecke neu ist, nicht fahren. Es sind also einige Freitage übrig. Ich freue mich jetzt auf Barcelona und darauf, wieder im Auto zu sitzen. Ich hoffe, das Wetter ist gut." Dort wird er vielleicht auch wieder Kimi Räikkönen über den Weg laufen, der in Mugello aufgrund des Niederschlags am Dienstag nicht zum Einsatz kommen wird, da Lotus meinte, mit Romain Grosjean am Mittwoch und Donnerstag arbeiten zu wollen, um zwei Mal die gleiche Basis zu haben. Seinen Landsmann Räikkönen kennt Bottas aber ohnehin nur flüchtig. "Ich kenne ihn ein wenig, aber erst seit diesem Jahr, da ich ihn im Paddock gesehen habe. Wir haben ein paar Worte gewechselt, er scheint ein netter Kerl zu sein."