Sebastian Vettel genoss seinen ersten Sieg der Saison sichtlich. Dass er ihn ausgerechnet beim umstrittenen F1-Rennen in Bahrain holte, tat seiner Freude keinen Abbruch. "Ich glaube, man hat in dem Moment, in dem man im Auto sitzt und über die Ziellinie fährt, nicht alles auf dem Schirm, was draußen herum passiert", erklärte er. Toro Rosso-Teamchef Franz Tost war sogar voll des Lobes für die Veranstaltung.

"Aus unserer Sicht gab es keinerlei Probleme, weder auf der Strecke noch in Manama. Deshalb möchten wir uns bei seiner Hohheit Kronprinz Salman Bin Hamad Al Khalifa, FIA-Präsident Jean Todt, Bernie Ecclestone sowie den Organisatoren bedanken. Dank ihrer Arbeit konnte der Grand Prix stattfinden", erklärte Tost. Dabei passierte abseits des GP-Geschehens so einiges - ein Bus mit Force India-Mechaniker geriet in Ausschreitungen, worauf das Team mit dem Startverzicht beim zweiten Freien Training reagierte. Am Samstag berichteten die Medien über einen Toten nahe der Strecke.

Diese Schlagzeilen blieben auch den Piloten nicht verborgen. "Man kriegt natürlich schon mit, was links und rechts passiert und es ist schon eine Erleichterung, dass es vorbei ist - vor allem ohne größere Zwischenfälle für uns", gestand Vettel. Auch Jenson Button ist froh am Sonntag wieder aus Bahrain abzureisen. "Wir kamen hier hin, um ein Rennen zu fahren. Das haben wir gemacht. Jetzt reisen wir wieder ab", sagte Button. Welche Auswirkungen die Austragung des Rennens auf das Land und die Leute hat, konnte er nicht sagen.

"Wir wissen nicht, welche Änderungen das für die Welt da draußen hat. Das ist schwer zu sagen", erklärte der McLaren-Pilot. Einen Image-Schaden durch die teils negativen Medienberichte erwartet die Formel 1 nicht. "Der Sport findet grundsätzlich auf und nicht neben der Strecke statt. Es ist natürlich ein bisschen schwierig, weil die Dinge sich immer vermischen, aber ich glaube, wir haben uns auf das konzentriert, was auf der Strecke passiert und sind mit dem Ergebnis überglücklich", erklärte Vettel. Der Weltmeister hofft durchaus auf eine Rückkehr 2013 nach Bahrain. "Wenn auch unter anderen Umständen", stellte er klar.