Ein sechster Platz, der sich wie ein Sieg anfühlt. Daniel Ricciardo überraschte im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain nicht nur die versammelte Expertenschar, sondern auch sich selbst. Nach dem enttäuschenden China-Grand-Prix und einem durchwachsenen Auftakt am Freitag hatte Toro Rosso nicht unbedingt zu den ersten Anwärtern auf einen Platz unter den ersten Zehn gehört. "Es war ein sehr guter Tag für uns. Gestern haben wir nicht erwartet, hier zu stehen", bestätigte der überglückliche Ricciardo. "Aber wir haben die notwendigen Änderungen am Setup herbeigeführt und uns von Session zu Session verbessert."

Eine Steigerung, die der Überraschungsmann vor allem auf das einwandfrei funktionierende Auto zurückzuführte. Tags zuvor hatte Ricciardo die abgerufene Leistung noch mit 60 Prozent des eigentlichen Vermögens beziffert, die Vorstellung in der Quali sei hingegen nahezu perfekt gewesen. "Heute haben wir das Maximum aus dem Auto rausgeholt. Fünf Zehntel Rückstand auf die Pole ist ein sehr gutes Ergebnis für uns. Dass wir dir 1:33-Marke am Ende noch geknackt haben, war fantastisch. Für mich war es die beste Qualifying-Session des Jahres." Am Ende sei er wie im Rausch gefahren, berichtete Ricciardo. Reifensparen, wie es beispielsweise Force-India-Pilot Paul di Resta tat, kam für ihn nicht in Frage. "Ich wollte unbedingt auf die Strecke und war sehr glücklich, als sie mich rausgeschickt haben", bekannte der 22-Jährige.

Und vielleicht geht es ja im Rennen sogar noch ein bisschen nach vorne. Ricciardo macht zumindest nicht den Anschein, als gäbe es für ihn verbotenes Terrain. "Ein Platz auf dem Podium wäre ideal", sagte der Australier auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, fügte aber im gleichen Atemzug hinzu: "Ich konzentriere mich erst einmal darauf, in die Punkte zu kommen, alles andere ist ein Bonus." Auch für die Longruns fühlt sich der Toro-Rosso-Pilot nun gerüstet. "Ich habe jetzt viel mehr Vertrauen in das Auto, mit dem heutigen Setup sollte es auch mit den harten Reifen besser laufen."