In den vergangenen Wochen war immer wieder heftig darüber diskutiert worden, ob aufgrund der vorherrschenden politischen Lage die Sicherheit der Fahrer und Teams der Formel 1 in Bahrain gewährleistet werden könne. Mit Force India und Sauber mussten bereits am Donnerstag zwei Rennställe unliebsame Erfahrungen mit den Geschehnissen im Wüstenstaat machen. Als Konsequenz daraus verzichtete das indische Team auf die Teilnahme am zweiten Freien Training.

"Aus logistischen Gründen wird das Team ein verändertes Programm für den Rest des Wochenendes fahren. Dadurch verpasst es das zweite Training, um die konkurrenzfähige Leistung im dritten Training, Qualifying und im Rennen zu garantieren", hieß es in einer Pressemitteilung von Force India.

Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass bereits am Donnerstag Mitarbeiter des Teams in einen Zusammenstoß zwischen Polizei und Demonstranten geraten waren und in der Nähe ihres Autos ein Molotowcocktail detonierte. Mit dem Verzicht auf das zweite Freie Training wollte das Team sicherstellen, dass die Teammitglieder noch bei Tageslicht von der Rennstrecke zum Hotel gelangen konnten und sich keinen Sicherheitsrisiken aussetzen mussten.

Trotz allem steht Force India aber hinter der Austragung des Wüsten-Grand-Prix und nimmt damit dieselbe Position ein wie Sauber, obwohl auch Mitarbeiter des schweizerischen Teams am Donnerstag auf der Fahrt zu ihrem Hotel auf dem Highway vermummte Gestalten und Feuer beobachten konnten.

Monisha Kaltenborn, die Geschäftsführerin von Sauber, äußerte sich gegenüber Motorsport-Magazin.com zu den Vorfällen und ist der Ansicht, dass es die Pflicht ihres Teams sei, in Bahrain zu fahren. "Wir sind jetzt da und das ist Fakt. Man sollte sich darauf konzentrieren, was man kann, alles andere sind sinnlose Diskussionen", erklärte die Wienerin.

Pedro de la Rosa, der Vorsitzende der Fahrervereinigung, versuchte, die Stimmung etwas zu beruhigen. "Wir machen uns keine Sorgen. Sicherlich war die gestrige Situation brenzlig, aber ich weiß nicht genug, um die Sache beurteilen zu können", meinte der Spanier. Dieser Meinung schloss sich auch Nico Hülkenberg an. "Es ist nicht in Ordnung, was in Bahrain passiert, aber wir sind hier zum Rennfahren. Im F1-Business geht es um Entertainment", sagte der Deutsche.

Für weitere Aufregung im Paddock sorgte am Freitag die Meldung, dass die internationale Hackergruppe Anonymus einen Angriff auf die offizielle Webseite der Formel 1 plant. Anonymus kündigte den Anschlag in einer Aussendung an, sie möchten auf diese Art und Weise gegen die Entscheidung der Formel 1, in Bahrain zu fahren, demonstrieren.