"Wir denken nicht darüber nach, was wir hätten haben können und wie es hätte sein können. Wir sind glücklich damit, was wir haben und schauen, was noch kommt", sagte Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn nach dem Malaysia Grand Prix. Der zweite Platz von Sergio Perez hatte auch sie in beste Laune versetzt und sie freute sich nicht nur für den Mexikaner, sondern für das ganze Team. "Das war sehr wichtig. Wir haben Vertrauen in uns. Wir wissen, was wir haben und was wir können. Wenn man aber die Ergebnisse nicht bringt, keine Punkte holt und die Effizienz nicht passt, dann stört das im Team", meinte Kaltenborn.

Durch ein Ergebnis wie jenes vom Sonntag sieht sie aber das Vertrauen und die Stabilität im Team gestärkt, denn dadurch sieht nach ihrer Ansicht jeder, dass man das richtige tut. "Das ist für uns extrem wichtig und wir können der Welt zeigen, dass wir wissen, was wir tun und an uns glauben." Geglaubt wird nun auch immer mehr an die Fähigkeiten von Perez, wobei der Funkspruch in der Schlussphase, er soll den Platz sicher nach Hause bringen, von den Zynikern im Media Centre als Anweisung von Motorenlieferant Ferrari gedeutet wurde, ja Fernando Alonso nicht anzugreifen. "Nein, das ist absoluter Quatsch. Ich weiß nicht, warum das immer aufkommt, aber da ist gar nichts dran", konterte Kaltenborn.

Warum sollte Perez wechseln?

Da Felipe Massa auch in Malaysia nicht besonders stark aussah, musste sie noch betonen, dass sie keine Veranlassung hat, zu glauben, dass Perez Sauber vor Jahresende verlassen könnte - immerhin wird der Mexikaner immer wieder in das Massa-Cockpit spekuliert. Kaltenborn wollte lieber darüber reden, dass der zweite Platz wohl auch wirtschaftlich dem Team helfen sollte, da potentielle Geldgeber dadurch aufmerksam werden. "Natürlich hoffe ich das. Die beste Antwort, die ein Team auf Leistungsfragen geben kann, ist auf der Strecke, denn das spricht für sich selbst. Wir hoffen, die Leute sehen das uns ich bin mir sicher, das wird Schwung bringen. Schauen wir jetzt, wie es von Rennen zu Rennen weitergeht."

Monisha Kaltenborn wollte den Moment genießen, Foto: Sutton
Monisha Kaltenborn wollte den Moment genießen, Foto: Sutton

Das Sauber-Team sah Kaltenborn nach dem Erfolg jedenfalls von einigen Zweifeln der Vergangenheit befreit, da es früher immer wieder Momente gab, wenn man knapp an etwas Großem dran war, dann aber doch wieder was dazwischenkam. "Es hat halt manchmal das Glück gefehlt oder sonst was. Jetzt hat einmal alles gepasst, die Mannschaft hat das gesamte Wochenende hart gearbeitet und jetzt muss man den Moment genießen und weiterschauen", erklärte sie. Vor allem wollte sie genießen, dass die Anspannung einmal abfallen konnte.

Fordernde Momente

Denn es war ja nicht so, dass die Bedingungen auf der Strecke einfach waren und Perez einen Spaziergang erlebte. "Man hofft, dass alles gut geht und nicht noch etwas passiert. Er war ja kurz neben der Strecke und das sind schon fordernde Momente", gab Kaltenborn zu. Doch alles ging gut und Perez konnte zeigen, wie gut er sich entwickelt hat. Das musste auch die Sauber-Geschäftsführerin bestätigen. "Er hat sich gut auf die Saison vorbereitet. Es zeigt aber auch, welch guten Job die Leute im Team und um ihn herum machen. Sie bauen ihn richtig auf, denn es ist nicht leicht, den richtigen Weg zu finden, um den Fahrer durch diese Herausforderungen zu lotsen. Er lernt aus seinen Fehlern und wir müssen so mit ihm weitermachen."

Die einzige Frage, die noch offen blieb, war jene nach der Form von Sauber bei normalen Bedingungen. Kaltenborn musste dazu etwas neckisch anmerken, dass das Wetter vom Sonntag für Malaysia doch normal gewesen war. "Für uns ist aber wichtig, dass wir die Schritte weitergehen, die wir geplant haben. Das ist jetzt ein wunderbarer Erfolg. Man muss den für sich aber ins rechte Licht rücken und seinen Weg konsequent weitergehen. Das ist das Wichtigste. Man darf jetzt nicht zu euphorisch werden, man darf aber auch nicht zu viele Zweifel haben. Und genau den Weg werden wir gehen."