Daniel Ricciardo steht vor einem ganz besonderen Moment in seinem Leben. Denn am Sonntag werden im Albert Park in Melbourne die Motoren der Formel 1 das erste Mal in diesem Jahr zu einem Rennen aufheulen. Doch für Ricciardo ist es nicht nur das erste Rennen 2012, sondern das erste Mal, dass er in der Königsklasse vor seinem Heimpublikum an den Start gehen wird.

"Wir werden an der Grenze sein", erklärte der Toro-Rosso-Pilot im Vorfeld des Grand Prix. Dabei geht es vor allem in den ersten Rennen nicht darum, das Auto ohne Kratzer wieder in die Box zu stellen, wie der Australier bezüglich seines Arbeitgebers erklärte: "Sie sagten, 'wenn du einen Fehler machst, passiert das. Zumindest wissen wir, dass du pusht.'"

Ricciardo wird Gas geben

Das bedeutet für Ricciardo aber natürlich keinen Freibrief, den STR7 regelmäßig in der Landschaft zu versenken. "Natürlich gehen wir nicht da raus und versuchen, das Auto zu crashen, aber manchmal muss das Team sehen, wie du von der Strecke abkommst", erklärte der Australier. Dabei sei es egal, ob am Ende ein Unfall stünde oder nur ein Ausrutscher über das Gras. Denn so könnte das Team erkennen, dass der Pilot versucht, das Limit zu finden. "Ich werde mich nicht zurückhalten."

In jedem Fall muss der Toro-Rosso-Pilot einen guten Mittelweg finden. Denn durch seinen Platz im Red-Bull-Kader ist er einer der möglichen Nachfolge-Kandidaten seines Landsmannes Mark Webber im Weltmeisterteam. Allerdings kann der Traum auch genauso schnell vorbei sein, wie er begann, was seine Vorgänger Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi bewiesen. Daher weiß Ricciardo auch, was die Stunde geschlagen hat. "Es könnte mein einziges (Jahr) sein, wenn es nicht gut genug ist, daher muss ich mich definitiv steigern und so gut arbeiten, wie ich kann."