Darf man Pedro de la Rosa glauben, ist der nächste Nasenbär in der Formel 1 schon im Anflug. Der Routinier besuchte zuletzt das neue HRT-Hauptquartier in Valencia und auch die technische Abteilung in München, wo der neue Bolide des Teams gebaut wird. Mit Blick auf die in der F1-Welt aktuell für viel Aufregung sorgenden Stufennasen bei einem Großteil der neuen Autos, erklärte der HRT-Neuzugang: "Die Stufe in der Nase ist bei den meisten Teams hässlich, aber es ist eine technische Lösung, die viele Teams auf Grund des Reglements wählen mussten."

Einen optisch größeren Reiz bescheinigte der langjährige McLaren-Tester dem MP4-27 seines Ex-Teams. "Was ich bisher so gesehen habe, ist der McLaren noch das eleganteste Auto", so De la Rosa, der zugab, dass wohl auch HRT dem neuen Trend folgen wird. "Unser Auto wird mit Sicherheit auch eine Stufe haben, aber vielleicht nicht ganz so eine aggressive, wie sie bei einigen anderen Teams zu sehen ist", meinte der Spanier gegenüber Mundo Deportivo. Da der neue Bolide des Teams aber ohnehin noch nicht fertig ist, fährt De la Rosa beim Wintertest in Jerez diese Woche noch mit dem alten Auto.

Ein komplett neues Team

Dass er noch länger auf einen Einsatz im neuen Boliden warten muss, machte ihm keine Sorgen. "Das interessiert mich weniger. Wichtig ist nur, jetzt aus jedem Kilometer das Maximum herauszuholen, den Rost abzuschütteln und mich gut in mein neues Team zu integrieren." Nach der Trennung von Teamchef Colin Kolles und der Übernahme durch den neuen Investor Thesan Capital, sei das Team nun eigentlich komplett neu. Das gelte auch für viele Mechaniker, Ingenieure und sogar das HRT-Motorhome. "Wo früher nichts war, ist jetzt ein Formel-1-Team", freute sich De la Rosa.

"Ich sehe hier viele vertraute Gesichter, Leute mit denen ich schon bei verschiedenen Teams zusammengearbeitet habe und auch viele Spanier." Einige seien auch von Epsilon Euskadi zu HRT gestoßen. "Es ist also ein Mix aus Erfahrung in der Formel 1, Le Mans und der World Series - die Basis ist folglich gut", meinte der 40-Jährige. "Wir fangen mit neuen Leuten quasi wieder am Zeichenbrett an. Deswegen habe ich auch für zwei Jahre unterschrieben", meinte der HRT-Pilot und fügte an: "Ich weiß, dass wir mindestens diese Zeit benötigen werden, damit wir alles zum Laufen bringen."