"Ob hässlich oder wunderschön - das zählt in der Formel 1 nicht viel", macht Stefano Domenicali keinen großen Hehl um das gewöhnungsbedürftige Design des neuen Ferrari-Boliden für die Saison 2012. "Ich persönlich finde das Auto nicht hübsch, aber das hat in der F1 keinen Wert. Wir brauchen ein zuverlässiges Auto und ich bin sicher, dass wir bei Ferrari die nötigen Zutaten besitzen, um bis zum Ende um das große Ziel zu kämpfen." Das große Ziel: natürlich die Meisterschaft, der die Scuderia seit Kimi Räikkönen hinterher fährt.

Mit dem neuen Auto soll der Titel zurück nach Maranello - und wenn dafür eine nicht unbedingt ästhetische Nase ähnlich dem neuen Caterham nötig ist. "Ich habe für 2012 eine andere Herangehensweise gefordert, sowohl mechanisch als auch aerodynamisch. Es gelang uns, dies umzusetzen", erklärt Domenicali die neue rote Göttin. "Die Leute bei Ferrari müssen alle im selben Boot sitzen und dem selben Wind folgen. Wir müssen sicherstellen, dass alle fokussiert arbeiten."

Hübsch findet er ihn nicht, von der Herangehensweise ist er überzeugt - aber zufrieden ist Teamchef Domenicali noch lange nicht. "Das bin ich erst, wenn ich sehe, dass dieses Auto konkurrenzfähig ist", so der Italiener. Einen ersten Aufschluss über die eigene Stärke sowie die der Konkurrenz gibt es beim Auftakt der Wintertestfahrten in Jerez ab dem 7. Februar. Dort werden Fernando Alonso und Felipe Massa die ersten Runden mit dem F2012 drehen. "Das wird für beide aus unterschiedlichen Gründen eine wichtige Saison", sagt Domenicali.

Im Hinblick auf die kommende Saison erwartet er einen harten Wettkampf um die Krone. "Das wird ein Wettbewerb gegen die üblichen Fahrer und Teams: Red Bull und McLaren. Man darf aber auch Mercedes nicht unterschätzen, denn nach ihren schwierigen Saisons wollen sie zeigen, wer sie sind. Dazu haben wir Kimi wieder zurück im Feld. Ich weiß, dass er sehr stark ist und seine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen will."