Wenn man die Techniker beim Lotus Renault Team - bald nur noch Lotus - fragt, was denn das größte Problem der Saison 2011 war, dann werden sie wohl einstimmig den nach vorne gerichteten Auspuff benennen, der zwar gute Ansätze zeigte, das Team letztendlich aber bremste. Teamchef Eric Boullier ortet das Hauptproblem aber andernorts. Für ihn war der verletzungsbedingte Verlust von Robert Kubica durch dessen Rallye-Unfall vor der Saison der schwerere Schlag für das Team.

Deswegen meinte er auf die Frage nach dem Hauptgrund für das letztendlich relativ schwere Jahr auch: "Robert, bei weitem. Bei weitem deswegen, weil das ein direkter, sportlicher Verlust war, der mit dem Speed zusammenhing und auch ein Schlag für die Moral des Teams und aller Beteiligten war. Aber es gab auch einen indirekten Verlust - und das ist eine der größeren Stärken von Robert. Diese mentale Stärke und auch das Engagement des Teams, damit alles besser wird. Und das... wir wissen nicht, wie viel uns das gekostet hat, aber mit den Kommentaren von Robert wäre ein Teil der Entwicklung des nach vorne gerichteten Auspuffs vielleicht anders gelaufen."

Die Zukunft

Kubica wird die Saison 2012 wohl ziemlich sicher auch nicht beginnen können, wobei es fraglich ist, ob er überhaupt wieder zu Lotus zurückkommt, wenn er wieder fit ist. So hatte ihm Boullier zwar Hilfe versprochen, gleichzeitig will der Teamchef aber nur dann helfen, wenn Kubica seine Zukunft nicht bereits woanders plant. Klar ist für den Teamverantwortlichen derweil, dass 2011 eine wichtige Lektion für Lotus war.

"Das Jahr war für unsere Leute, für mich und jeden im Unternehmen sehr hart, denn es war sehr frustrierend. Aber vielleicht finden wir ein besseres Verständnis dafür, wie wir besser sein können. Wenn sich das Auto mit Robert gut entwickelt hätte, dann hätten wir vielleicht die Top-3 in der WM gejagt und gedacht, wir seien sehr gut, dabei hätten wir vieles verpasst. Diese Erfahrung mag wie ein Desaster aussehen, aber für mich war das toll zum Lernen."