Das neue Motorenreglement in der Formel 1 tritt erst im Jahr 2014 in Kraft, doch Mercedes macht sich schon weit vorher an die Arbeit. Wie aus dem Motorenwerk in Brixworth zu vernehmen ist, soll der erste Dyno-Test des kommenden V6-Motors nicht mehr lange auf sich warten lassen. Mercedes-Benz-Mitarbeiter bestätigen, dass eine erste Version des Turboaggregates bald fertig sein soll. Einige Kritiker der neuen Regeln - allen voran Bernie Ecclestone - hatten bemängelt, dass der Sound der neuen Motoren nicht an den der aktuellen V8-Aggregate heranreichen könne.

Mercedes' Andy Cowell widerspricht dieser Annahme. "Die Motoren sind hochtourig", erklärt der Engineering Director. "Bis man die 10.500 Umdrehungen pro Minute erreicht hat, erhält man nicht den maximalen Benzinfluss. Die maximalen Drehzahlen liegen bei 15.000 Umdrehungen. Zudem gehen sechs Rohre in einen Turbo und ich denke, dass ein einzelnes Endrohr bei sechs Zylindern und 15.000 Umdrehungen sehr gut klingen wird."

In der Boxengasse soll allerdings Stille herrschen, wenn es nach der FIA geht. Sobald ein Auto in die Gasse einbiegt, soll es nur noch elektrisch angetrieben werden. Der fehlende Sound wird wohl nicht nur den Fans fehlen, sondern könnte gleichzeitig für Gefahr sorgen - schließlich gleiten die Boliden ab 2014 mehr oder weniger lautlos in Richtung Box. Diese angedachte Regel scheint allerdings noch nicht fix zu sein. "Es gibt eine von der FIA geführte Arbeitsgruppe, die sich solche Dinge anschaut", verrät Cowell.

Für die Hersteller bringt die neue Motorenregelung einen wesentlichen Kostenvorteil. Dabei hatten zunächst einige damit gerechnet, dass aufgrund der von Grund auf neu entwickelten Antriebsaggregate die Kosten der Entwicklung explodieren könnten. Thomas Fuhr, Managing Director von Mercedes-Benz High Performance Engines, sieht das anders. "Die FIA und die Hersteller haben großartige Arbeit geleistet", findet er. "Viele Dinge sind vordefiniert, also muss kein Geld dafür ausgegeben werden, diese zu entwickeln. Es gibt einen einzigen Turbo und das macht die Sache viel, viel einfacher. Das ist der größte Vorteil dieser Regularien."