Die Enttäuschung saß tief bei Jenson Button. Für sein Heimrennen hatte er sich viel vorgenommen: McLaren wollte Red Bull angreifen und den Fans einen Grund zum Jubeln geben. "Im Moment bin ich aber einfach nur enttäuscht, das kann in zwei Stunden schon wieder anders aussehen, aber jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll", gab sich Button kurz nach dem Qualifying ratlos.

"Wir hatten hier viele Updates und wollten näher an Red Bull dran sein, aber stattdessen sind wir zurückgefallen und Ferrari ist plötzlich weit vor uns", war Button erstaunt. In Valencia habe McLaren im Qualifying eine ähnliche Pace gehabt wie Ferrari, nun sah das ganz anders aus.

Riesiger Rückstand

"Der fünfte Platz ist ein vernünftiges Ergebnis, aber anderthalb Sekunden Rückstand auf Red Bull und 1,3 Sekunden auf Ferrari sind extrem viel", gestand Button. "Ich weiß nicht, wo die Pace geblieben ist. Es war keine perfekte Runde, aber selbst mit einer perfekten Runde wäre ich nur drei Zehntel besser gewesen. Wir haben aber nicht plötzlich ein langsameres Auto gebaut."

Viel hatte Red Bull im Zuge des Zwischengas-Streits geschimpft, das Argument war immer wieder, dass die Mercedes-Motoren einen großen Vorteil hätten, sollte es so bleiben wie vor dem Wochenende festgelegt. Im Qualifying in Silverstone war es so geblieben, aber bei McLaren war von Vorteilen zunächst einmal nichts zu spüren. Button kam als besserer der beiden Piloten lediglich auf Platz fünf.

Ratlosigkeit bei Button

"Es gab Regeländerungen, aber ich kenne die Details nicht, vielleicht haben die anderen das besser genutzt als wir, vielleicht liegt es aber auch gar nicht daran", sagte Button. "Unsere Pace ist schlecht. Wir haben an diesem Wochenende viel Pace verloren. Wir sind einfach zu langsam und haben keine Balance. Das ist schwer zu verstehen. Es hieß, Red Bull werde davon am stärksten betroffen sein, aber ist das wirklich der Fall?", fragte Button.

Auf der anderen Seite musste er feststellen, dass Ferrari sehr schnell unterwegs gewesen war. "Ich habe keine Ahnung, was ich dazu sagen soll. Unsere Jungs machen tolle Arbeit und wir haben das Maximum herausgeholt. Ich weiß nicht, ob da etwas nicht funktioniert oder warum wir da hinten dran sind", rätselte der Weltmeister von 2009. "Hoffentlich können wir gegen die Spitze kämpfen, es ist schließlich unser Heimrennen. Wir wollen den britischen Fans eine tolle Show bieten, aber momentan sieht es schwierig aus."