Fernando Alonso kehrt nach einer erneuten Enttäuschung beim Kanada GP zurück in seine Heimat Spanien. Denn der Grand Prix von Valencia steht an und der Ferrari-Pilot ist in freudiger Erwartung vor seinen Fans ein gutes Rennen zu fahren, wenngleich er zugeben musste, dass dies in der Vergangenheit nicht gelang. "Um die Wahrheit zu sagen, hatte ich in diesem Rennen, seit es auf dem Valencia-Straßenkurs stattfindet, nie wirklich Glück", erklärte der Spanier.

Besonders ist ihm das vergangene Jahr in Erinnerung geblieben, als es Ärger um Lewis Hamilton gab. Obwohl bereits die Safety-Car-Schilder gezeigt wurden, fuhr der McLaren-Pilot noch schnell vorbei, während die Ferrari-Piloten hinter Bernd Mayländer abbremsen mussten. Zwar bekam er im Anschluss eine Durchfahrtsstrafe – diese kam für Alonso allerdings viel zu spät. Als Hamilton schließlich noch Zweiter und er selbst nur Achter wurde, schäumte der Spanier vor Wut und fühlte sich ungerecht behandelt.

Ausgleich für 2010

"Ich glaube immer an die Balance zwischen Glück und Pech im Verlauf einer Saison und vielleicht bestätigt sich diese ungeschriebene Regel auch in Bezug auf Rennstrecken", erklärte Alonso. "Wenn das der Fall wäre, wäre ich überglücklich, wenn wir einen Ausgleich für das Unglück des letzten Jahres erhalten würden", fügte Alonso noch hinzu, der sich in dieser Saison ohnehin nicht von Fortuna geküsst fühlt.

Seinen letzten Sieg bei einem Europa GP feierte Alonso 2007 am Nürburgring, Foto: Sutton
Seinen letzten Sieg bei einem Europa GP feierte Alonso 2007 am Nürburgring, Foto: Sutton

Bereits in Monaco und Kanada zeigte Ferrari, wo es für das Team hingehen kann und eigentlich muss. "Ich weiß, dass unsere Fans sehnlichst den ersten Saisonsieg erwarten und ich kann versichern, dass das Gleiche für uns gilt", verriet Alonso kein Geheimnis.

Doch wenngleich es trotz guter Leistungen in den vergangenen beiden Rennen nicht funktioniert hat, sieht der Doppelweltmeister keinen Grund, warum es bei seinem Heim-Grand-Prix nicht klappen sollte. "Nun kommen wir zu einem Kurs, der eine ziemlich ähnliche Charakteristik wie Montreal aufweist und es gibt keinen augenscheinlichen Grund, warum wir hier nicht konkurrenzfähig sein sollten", machte er den Ferrari-Fans auf der Team-Homepage Mut.

Die Reifen

Böse Zungen behaupten aber, die guten Ferrari-Leistungen der vergangenen beiden Rennen, hingen mit der superweichen Reifenmischung von Pirelli zusammen. Nun werden in Valencia die weiche, und erstmals die Mediummischung zum Einsatz kommen, die Alonso nicht einschätzen kann. "Ich habe über den Winter die Chance bekommen, diese Reifen zu testen, aber jetzt wird es ein komplett anderes Spiel sein", erklärte der Spanier, der die unterschiedlichen Temperaturen, als auch die anderen Streckencharakteristiken von Valencia im Vergleich zu den Teststrecken in Jerez und Barcelona anmerkte.

Auch daraus, dass Pirelli den Mediumreifen zum ersten Freien Training nach Montreal mitbrachte, konnte Alonso keine großen Erkenntnisse ziehen: "Es ist eine Sache, ein paar Runden auf einem Kurs zu drehen, der nicht zwingend gut zu diesem Typ Reifen passt und eine recht andere, bei der Beurteilung mit einem Auge auf Qualifying und Rennen in die Tiefe zu gehen."

Erste Male

Zudem empfindet er in Bezug auf seine Beziehung zu Ferrari Valencia als besonderen Ort. Denn hier fanden 2009 die Ferrari-Tage statt, wo sich Alonso erstmals als Fahrer in rot präsentierte. Auch absolvierte er hier seine ersten Kilometer mit dem Auto. Aus diesem Grund würde er sich wünschen, ein weiteres 'erstes Mal' im Hafen hinzuzufügen. Dafür stehen die Chancen seiner Meinung nach auch nicht schlecht, denn, als noch der Nürburgring Austragungsort des Europa GP war, konnte Alonso 2005 und 2007 die spanische Hymne hören. Deswegen hofft er auf ein altes Sprichwort: "Aller guten Dinge sind drei."