Indien will dieses Jahr sein erstes Formel-1-Rennen ausrichten, die USA werden ab kommenden Jahr dazu stoßen und das finanziell ohnehin gebeutelte Griechenland will zumindest eine passende Rennstrecke errichten, um die Formel 1 anzulocken. Doch in den drei Ländern läuft nicht alles nach Plan. So ist die Strecke nahe Delhi in Indien zwar beinahe fertig und damit besteht auch keine Gefahr, dass es zu einem Wettlauf gegen die Zeit kommt wie voriges Jahr in Korea, doch mit den Anwohnern gibt es Schwierigkeiten.

Es gab einige Unruhen, bei denen auch Tote zu beklagen waren. Bauern und Dorfbewohner des Umlands zeigten sich sehr verstimmt darüber, welchen Gegenwert sie für das Land bekommen haben, das für die Rennstrecke in Beschlag genommen wurde. Sie haben damit gedroht, das Rennen und seine Vorbereitungen zu stören. Aus diesem Grund hat die Lokalregierung auch die Sicherheitsmaßnahmen und die Polizeipräsenz an der Strecke erhöht, damit bis zur anstehenden FIA-Homologation im Juli alles glatt läuft.

Es wird vermittelt

Die Anwohner des Kurses sind zudem verstimmt, weil der Zugang zu einem Tempel blockiert ist. "Als all unsere Bitten auf taube Ohren trafen, hatten wir keine andere Wahl, als vor Gericht zu ziehen", erklärte ein Dorf-Vertreter. Ein Dorfbewohner meinte laut Hindustan Times: "Wenn religiöse Gefühle verletzt werden, kann es hässlich werden." Streckenchef Sameer Gaur versucht derweil, zu vermitteln. "Wir sprechen mit den betroffenen Menschen und sind zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird", sagte er.

In Austin, Texas ist derweil nach wie vor das Geld das große Thema. Der Senat des Bundesstaates hatte vor einigen Wochen bereits dagegen gestimmt, 25 Millionen Dollar pro Jahr zuzuschießen, wobei das nicht gleichbedeutend mit der Streichung des Zuschusses war. Die Regierung hat ihre Unterstützung aufrecht erhalten, Senator Dan Patrick ist dennoch weiter verstimmt. "Die Entwickler sollten Geld durch private Quellen auftreiben", erklärte er laut Bloomberg.

Die Griechen sollen sparen

In Europa gibt es derweil Missstimmung, weil das finanziell ohnehin stark angeschlagene Griechenland weiter an seinen Plänen festhalten will, eine Formel-1-Strecke zu bauen. Denn dieser Kurs soll teilweise mit staatlichen Geldern finanziert werden, was nun vor allem in Großbritannien für lauten Unmut sorgt. Schließlich haben die Griechen bereits 110 Milliarden Euro Hilfe von der EU erhalten und dürften nun weitere 60 Milliarden benötigen. "Wir sollten nicht einmal einen Messing-Penny für die Hilfsmaßnahmen bezahlen, solange weiter so unverantwortlich Geld ausgegeben wird", betonte Winston McKenzie von der Independence Party.