Hatten die Teams der Formel 1 am Freitagvormittag in Istanbul noch mit Regenwetter zurechtkommen müssen, gab es am Freitagnachmittag die Erlösung. Der Himmel blieb trocken, die Strecke war das ebenfalls und endlich konnten die Rennställe ihre Upgrades zum Einsatz bringen, die sie für den Europa-Auftakt auf eigentlich asiatischem Boden vorbereitet hatten. Bei dem bunten Treiben allerdings nicht mitmischen konnte Sebastian Vettel, dessen Auto nach seinem heftigen Abflug im ersten Training nicht rechtzeitig für die Session bereit geworden war.

Viel Silber vorne

In Abwesenheit des Weltmeisters war es Jenson Button, der die erste Trockenbestzeit in der Türkei in diesem Jahr fuhr. Auch Mercedes GP zeigte sich zum Auftakt im Istanbul Park gut aufgestellt. Nico Rosberg kam lediglich 65 Tausendstelsekunden hinter dem Briten auf den zweiten Platz und Michael Schumacher erreichte mit 0,607 Sekunden Rückstand Position vier - einen Dreher überstanden der Rekordweltmeister und sein Auto unbeschadet. Zwischen die beiden Deutschen hatte sich mit Lewis Hamilton der zweite McLaren-Pilot gedrängt, womit unter den ersten Vier viel Silber zu sehen war.

Felipe Massa hatte weniger Probleme als sein Teamkollege, Foto: Sutton
Felipe Massa hatte weniger Probleme als sein Teamkollege, Foto: Sutton

Relativ verhalten gab sich Mark Webber. Der Australier begnügte sich am Freitagnachmittag mit Rang fünf, auf dem er rund sieben Zehntelsekunden auf Button verloren hatte. Mit Felipe Massa war auch ein Ferrari in der Spitzengruppe, der Brasilianer hatte allerdings schon fast acht Zehntelsekunden auf die Bestzeit eingebüßt. Seinem Teamkollegen Fernando Alonso war es in der Session nicht so gut ergangen.

Hydraulik quälte Alonso

Der Spanier hatte mit Hydraulikproblemen zu kämpfen, weswegen er mehr Zeit an der Box verbrachte als ihm lieb war. Zudem drehte er sich 40 Minuten vor Ende der Session von der Strecke - möglicherweise wegen der Hydraulik-Probleme - und kam mit dem Auto im Anschluss nur mehr bis zur Boxeneinfahrt. Danach musste er angeschoben werden, weil der Ferrari nicht mehr lief. Am Ende landete Alonso auf dem elften Rang.

Pastor Maldonado zerlegte sein Auto erneut, Foto: Sutton
Pastor Maldonado zerlegte sein Auto erneut, Foto: Sutton

Vor dem Spanier hatten es noch Vitaly Petrov, Paul di Resta, Sergio Perez und Adrian Sutil in die Top-10 geschafft. Hinter Alonso platzierten sich Sebastien Buemi und Nick Heidfeld auf Position zwölf und 13. Gar keinen guten Nachmittag erwischte Pastor Maldonado. Nachdem er schon am Vormittag sein Auto bei einem Dreher beschädigt hatte, drehte er sich diesmal auf der trockenen Strecke zwei Mal. Ein Mal ging es gut, beim zweiten Mal war dann cirka zwölf Minuten vor Trainingsende Schluss, weil er sein Heck verlor, als er mit dem Hinterreifen auf den Kunstrasen kam, sich von der Strecke drehte und einschlug.

Virgin kämpft mit HRT

Der Venezolaner belegte am Ende hinter Jaime Alguersuari die 15. Position. Damit war er noch vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello geblieben, der aber ebenfalls nicht viel gefahren war. Gut präsentierte sich wieder das Team Lotus, obwohl es sein großes Update erst in Spanien bringt. So blieb Jarno Trulli vor Kamui Kobayashi. Keine großen Fortschritte zeigte dafür Virgin. Timo Glock und Jerome D'Ambrosio lagen am Ende des Feldes und mussten sich dort mit HRT messen, wobei das britische Team gerade noch so die Oberhand behielt.