Wie lief das 1. Freie Training für Dich, Nico?
Nico Hülkenberg: Das war eigentlich ganz gut. Ich bin in diesem Jahr zum ersten Mal im Regen gefahren. Wir haben ein bisschen mit dem Setup herum experimentiert und etwas über die Regenreifen von Pirelli gelernt.

Wie verhalten sich die Pirelli-Reifen im Vergleich zu den alten Bridgestones?
Nico Hülkenberg: Sie fühlen sich nicht so weich an. Sie bauen nicht nach vier bis fünf Runden ab, wie die trockenen. Allerdings verdrängen sie das Wasser schlechter - mit weniger Wasser auf der Strecke hat man schon mehr Aquaplaning. Wenn irgendwo Wasser steht, tänzelt das Auto schon etwas herum.

Ist das ein Grund, warum sich so viele Fahrer beim Training gedreht haben?
Nico Hülkenberg: Ja, das glaube ich schon. Dazu kommen noch die Kerbs und die weissen Linien auf der Strecke. Diese sind sehr rutschig.

Nico Hülkenberg beim 1. Training in Istanbul, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg beim 1. Training in Istanbul, Foto: Sutton

Hattest Du auch Probleme damit?
Nico Hülkenberg: Ja, in Kurve elf. In dem Knick dort stand viel Wasser. Dadurch wurde die Kurve unberechenbar. Einmal hatte ich richtig Glück, nachdem ich einen Drift hingelegt hatte. Zum Glück ging es aber weiter. Ich war nicht mal auf einen Kerb gekommen, das ist einfach so passiert.

Wie bewertest Du den Verschleiß der Regenreifen?
Nico Hülkenberg: Es kommt darauf an, wie die Bedingungen sind. Wenn es permanent nass ist, hält der schon eine Weile. Von Abrieb habe ich nur wenige Zeichen gesehen.

Könnte Regen Force India am Wochenende in die Karten spielen?
Nico Hülkenberg: Regen wäre nicht so gut für uns. Wir haben immer noch zu wenig Abtrieb. Bis zu einem gewissen Punkt kann der Fahrer im Regen Einfluss nehmen. Aber wenn man über zu wenig Abtrieb verfügt, rutscht man einfach über die vier Räder. Da kann man einfach nichts machen.

Wie fährt sich denn die Kurve acht im Regen?
Nico Hülkenberg: Die ist okay, wenn teilweise auch ziemlich rutschig. Gerade mit dem Kerb muss man aufpassen, da kann leicht was passieren. Sebastian Vettel hat es dort ja auch erwischt.

Was hälst Du persönlich von der Strecke?
Nico Hülkenberg: Ich mag sie. Für uns Fahrer ist das eine schöne Strecke. Es geht auf und ab, das erinnert ein wenig an Spa. Außerdem gibt es hier viel Platz, man kann blasen ohne Ende. Man kann 105 Prozent fahren und es passiert nichts. Das macht einfach Spaß.

Habt Ihr für den Türkei GP Updates ans Auto gepackt?
Nico Hülkenberg: Wir haben eine neue Frontnase mit einem Flügel. Davon erwarten wir uns hier aber nichts. Die neue Nase ist eher im Paket mit einem neuen Unterboden für den Spanien GP geplant. Da soll es uns einen Schritt nach vorn bringen. Hier wollen wir erst einmal Daten sammeln und schauen, ob alles so funktioniert, wie wir es uns erhoffen.

Wo siedelst Du euer Team im Fahrerfeld für das Rennen in Istanbul an?
Nico Hülkenberg: Ich denke, dass wir in der Nähe der Top-10 liegen. Eher auf den Plätzen elf, zwölf oder 13.