Die Leistung die McLaren an diesem Wochenende angeboten hat, war sicher ein Grund für offene Münder. Fast hätte es für Lewis Hamilton sogar gereicht, um Sebastian Vettel sein Abonnement auf Startplatz eins streitig zu machen. Doch nach einem Fehler in Kurve 14, der Hamilton ca. 1,4 Zehntel gekostet hat, reichte es nur für die erste Reihe, was ihn dennoch positiv stimmte. "Die Runde war nahezu perfekt", schilderte der Brite, der seinen Ausrutscher leicht nahm: "Das ist Motorsport."

Lewis Hamilton konnte noch nie in Sepang gewinnen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton konnte noch nie in Sepang gewinnen, Foto: Sutton

Gute Ausgangspostition

Denn sollte es morgen regnen, ist Hamilton in einer guten Position, nicht in der Gischt der anderen Fahrzeuge verharren zu müssen. "Wir stehen in der ersten Reihe, was es im Regen auf jeden Fall leichter macht", schilderte der Brite, der sich gute Chancen ausrechnet. "Ich habe eine Chance in der ersten Kurve zu kämpfen, und in den ersten Runden zu überholen", glaubt Hamilton. Doch hierfür sei ein besserer Start sehr wichtig.

Dennoch sei es keine Frage, dass Red Bull immer noch das schnellste Auto habe. Doch McLaren kämpft in Sepang nahezu auf Augenhöhe, was Hamilton sehr überrascht. Denn das mitgebrachte Upgrade-Packet arbeitete nicht wie erwartet. "Wir dachten eigentlich, dass wir einen Schritt zurück machen würden, bis sich herausstellte, dass das Paket, welches wir in Australien benutzten, auch hier funktioniert."

Dennoch sieht der Brite die Situation aus einem anderen Blickwinkel. "Wir haben nicht die Lücke geschlossen, sondern sie sind dieses Wochenende langsamer geworden", erklärte er den geringen Unterschied zwischen sich und Vettel. Für die Tatsache, dass der Deutsche erst im letzten Abschnitt der Qualifikation sein wahres Potential zeigte, äußerte Hamilton eine ebenso interessante Theorie. "Meine Vermutung ist, dass ihre Motor-Zuverlässigkeit nicht so gut ist wie unsere, weshalb sie die Leistung in Q3 hochgeschraubt haben, was eine Verbesserung bewirkt hat."

Mindestens drei Stopps

Wie sich die Situation in Bezug auf die Reifen am Sonntag darstellen wird, konnte der Weltmeister von 2008 nur schwer einschätzen. "Ich denke es sieht nach mindestens drei Stopps morgen aus." Zwar hätten sich die weichen Reifen auf den Logruns nicht schlecht verhalten, doch ihre Haltbarkeit war auf ca. zehn Runden begrenzt.

Nicht immer perfekt

Doch nach allen Problemen über den Winter sei er "so glücklich" mit der Entwicklung des Autos und mahnte dies nicht als selbstverständlich anzusehen. Auch wenn er das Auto bis zum letzten ausgequetscht habe, und möglicherweise nur durch seinen Fehler die mögliche Pole vergeben wurde, haderte der Brite nicht mit der Situation. "Perfekt zu sein ist das Ziel, aber es ist gut, dass ich nicht immer perfekt bin, denn ich möchte mich immer verbessern."