Ewige Spekulationen, die das ganze Wochenende beherrschten, ob Red Bull nun ein KER-System in ihrem RB7 hätten oder nicht, fanden am Sonntag ein Ende, als sich das entsprechende Symbol am Start nicht veränderte. "Wir haben es früher an diesem Wochenende getestet und festgestellt, dass, wenn auch nur geringfügig, die Möglichkeit bestand, dass wir Probleme mit der Zuverlässigkeit bekommen könnten", erklärte Teamchef Christian Horner Autosport.

Horner glaubt an die Verteidigung des Weltmeistertitels, Foto: Red Bull
Horner glaubt an die Verteidigung des Weltmeistertitels, Foto: Red Bull

"Deshalb haben wir uns gegen einen Einsatz an diesem Wochenende entschieden. Wir wollten das nicht der ganzen Welt erzählen", verriet der Brite, der nach dem Start der Red Bulls der Meinung war, dass KERS ohnehin nicht von Nöten war. Amüsiert habe ihn allerdings die Diskussion im Fahrerlager, ob, oder nicht, oder vielleicht sogar eine Mini-Variante. Doch damit einher ging ein schmunzelnder Vorwurf an die Medien: "Das Problem ist, dass ihr Adrian [Newey] vielleicht dazu gebracht habt darüber nachzudenken! Dafür kann ich dann euch verantwortlich machen."

Grundlegendes Instrument

Allerdings soll KERS in Zukunft zum Einsatz kommen. "Wir werden in Malaysia mit KERS fahren", verriet der Brite jetzt. "In Malaysia gibt es eine lange Anfahrt auf die erste Kurve, daher sind wir bestrebt es dort im Auto zu haben." Weiter erklärte Horner, das das Energie-Rückgewinnungssystem, das er mit einem Zeitgewinn von drei bis fünf Zehnteln pro Runde ausmacht, ein "grundlegendes Instrument" für die Saison 2011 darstellen würde, weshalb das Team daran arbeite, es im Auto zu haben.

Auf Aussagen von Lewis Hamilton, Red Bull würde seinen Vorsprung über das Jahr verlieren, antwortete Horner Autosport gelassen. "Natürlich sagt er das, denn sonst bräuchte er beim nächsten Rennen auch nicht auftauchen - aber ob er es glaubt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt", meinte der Brite, der trotz allem nicht weitere 18 Rennen wie in Australien erwartet.

So sei er der Meinung, dass die McLarens ein starkes Team seinen, die sich über eine Saison hinweg gut weiterentwickeln, aber "wir haben letzte Saison besser als sie entwickelt, sowie das Jahr davor und so werden wir es bestimmt auch dieses Jahr wieder machen." Zudem sei Red Bull in diesem Jahr besser ausgestattet, um um die Weltmeisterschaft zu kämpfen und dem Druck standhalten zu können.

Doch nachdem Red Bull nach seinen Aussagen noch einige gute Dinge in der Pipeline hat, im Kampf gegen die Ferraris und McLarens, schickte er eine Spitze gegen Mercedes GP. Hatte doch Michael Schumacher angeblich noch letzte Woche gesagt, dass der W02 der schärfste Verfolger der Bullen sei. "Mercedes hatte ja nur Glück, dass beide Autos ausgeschieden sind und niemand sehen konnte wie langsam sie waren", konterte Horner gegenüber BILD mit einem Schmunzeln.