Das Gerichtsverfahren Team Lotus gegen Group Lotus bezüglich der Rechte am Namen Lotus hat schon die eine oder andere Wendung hinter sich. Die neueste betrifft David Hunt, der die Rechte an der Bezeichnung Team Lotus an Tony Fernandes und sein Team verkauft hat, womit der Streit gegen die Group Lotus überhaupt erst begann. Denn Hunt hatte kurz vor Beginn des Gerichtsverfahrens vor einigen Tagen öffentlich seine Unterstützung für das Team von Fernandes zurückgezogen, weil es anscheinend einige Ungereimtheiten bezüglich der Zusammenarbeit gab.

Nun hat Hunt aber eine 180-Grad-Wendung vollzogen und sich wieder voll hinter das Team Lotus gestellt. "Das ist ein emotionales Wochenende für mich. Die Reise war lang und hart und wie jeder weiß, ist sie noch nicht ganz vorbei. Deswegen konnte ich nicht nach Melbourne fahren, um jene Veranstaltung zu besuchen, der ich mich seit 1995 verpflichtet fühle, als ich den loyalen Mitarbeitern des Team Lotus und seinen Fans versprach, dass wir wieder in der Formel 1 dabei sein würden", teilte Hunt mit.

Ein neues Kapitel

Deswegen wollte er den vielen Fans des Team Lotus danken, die über die Jahre ihren Glauben behalten hatten und ihn selbst immer wieder ermutigten. Den Mitarbeitern des Team Lotus wollte er alles Gute wünschen, wenn sie ein neues Kapitel in der Geschichte der Marke schreiben. Denn für Hunt hat das Gerichtsverfahren gegen die Group Lotus vor allem gezeigt, wie wichtig das Erbe von Lotus-Gründer Colin Chapman ist.

"Als ich die ganze Woche in einem Londoner Gerichtssaal saß und unschönen juristischen Diskussionen zuhörte, wurden alle Anwesenden daran erinnert, welche Bedeutung Colin Chapman für den Rennsport und die Automobil-Industrie hatte. Seine Präsenz bestimmt den Raum. Egal welche juristischen Probleme es 30 Jahre nach seinem Tod gibt, der Rennsport war seine Liebe, das Team Lotus das Kronjuwel seines Imperiums und die Formel 1 die Arena, in der all seine außergewöhnlichen Talente und Qualitäten am besten zum Ausdruck kamen."

Mosley, Bahar und Wright als Zeugen

Für Hunt war es eine große Aufgabe, dem Erbe von Chapman gerecht zu werden. "Ich weiß aber, die Jungs und Mädels dieses neuen Teams genießen die Herausforderung und ich wünsche ihnen alles Gute dabei, wenn sie den Renn-Spirit von Chapman am Leben erhalten und Neues zur tollen Geschichte der Marke beitragen", erklärte Hunt. Das Gerichtsverfahren rund um den Namen Team Lotus geht in der kommenden Woche weiter. Dann sollen unter anderem der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley, Group Lotus CEO Dany Bahar und der ehemalige Lotus-Technikdirektor Peter Wright als Zeugen auftreten.