Nach den ersten beiden Freien Trainings zum Australien-GP herrscht Ernüchterung im Virgin-Team. Die erste Session am Morgen brauchte Aufschluss: Dem Team steht noch einiges an Arbeit ins Haus, denn Timo Glock und Jerome d'Ambrosio landeten in der Zeitentabelle abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Ganze acht Sekunden fehlten zur Spitze, nach dem zweiten Training waren es immer noch sechs. Bereits nach der ersten Session hatte Glock Zweifel geäußert, dass das Team die 107-Prozent-Hürde beim Qualifying am Samstag schafft.

Dementsprechend äußerte sich der Deutsche nach den beiden Trainings. "Das war kein einfacher Tag. Heute Morgen hatte ich ein paar Probleme beim Setup. Das Verhalten des Autos war nicht richtig, ziemlich kompliziert. In der zweiten Session haben wir uns verbessert, aber die Lücke zu den Top-Teams ist ziemlich groß. Das ist ein wenig enttäuschend", so der 29-Jährige. Zu Beginn des ersten Trainings hatten Probleme mit dem zweiten Gang an Glocks MVR-02 für Wartezeit gesorgt, bevor das technische Ärgernis behoben werden konnte.

"Ich hätte nicht gedacht, dass wir so weit weg sind. Noch weiter, als ich befürchtet hatte", gab Glock ehrlich zu. "Es fehlt überall. Nicht nur am Heck, sondern am Gesamtpaket. Das ist nicht akzeptabel." Angesprochen auf die 107-Prozent-Regel, gestand er: "Ich hoffe, dass die anderen harte Reifen fahren und das uns das rettet." Allzu frustriert wollte Glock den Tag allerdings auch nicht beenden, schließlich habe er das Auto ja nicht gebaut.

Das war erst der Anfang

Teamkollege d'Ambrosio schien trotz der Performance wesentlich besser gelaunt. "Für mich war der Tag heute sehr besonders, ein Traum ist wahr geworden", so der Belgier angesichts seines "richtigen" Debüts in der Formel 1. "Es war sehr spannend, heute Morgen aus der Halle zufahren und zum ersten Mal Runden im Albert Park zu drehen. Die Strecke ist fantastisch, also bin ich mit vielen Dingen glücklich", erzählte der Rookie weiter.

Sicherlich liege noch viel Arbeit bevor, aber das sei laut d'Ambrosio erst der Anfang. "Wir haben gezeigt, dass wir uns innerhalb der beiden Sessions verbessert haben. Deshalb müssen wir das beste aus dem Paket heraus holen und weiter pushen", blieb der 25-Jährige trotz der drohenden 107-Prozent-Regel optimistisch.