Nachdem am ersten Februar dieses Jahres der neue Lotus-Renault der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, frage sich diese, wo denn der Auspuff am R31 versteckt sei. Die Lösung war schließlich: an der unteren Seite des vorderen Teils der Seitenkästen.

Von einigen Seiten belächelt, ist Mercedes-Teamchef Ross Brawn von dieser Variante überzeugt. "Die Teams arbeiten alle mit ihren Motorenpartnern um herauszuarbeiten, wie man das Meiste aus der Auspuffenergie machen kann", erklärte der Brite, der dies als eine neuen, interessanten Bereich der Entwicklung ansieht. "Die Auswirkungen werden groß sein."

Brawn, der selbst mit der Entwicklung des Doppeldiffusors für die Saison 2009 für Furore und vielleicht auch den Weltmeistertitel von Jenson Button gesorgt hat, geht sogar noch einen Schritt weiter. "Es ist ein signifikanter Bereich und vielleicht entscheidender, als es der Doppeldiffusor in Bezug auf die Leistung war."

Doch während Brawns Idee von Anfang an ein Streitpunkt war, sieht er die Auspuff-Lösung am R31 nicht als regelwidrig an. "Ich denke es liegt in der Natur der Formel 1, dass die Ingenieure sich immer an der Grenze der Auslegung der Regeln befinden", erklärte Brawn, der das Gleiche von seinen Designern erwartet. "Ich glaube nicht, dass sie die Grenzen zu sehr ausreizen. Sie hatten eine clevere Idee." Sollte die neue Variante einen Vorteil bringen, werden sicher auch andere Teams nachziehen. "Renault hat in die richtige Richtung gedacht", stellte Brawn schon vor einigen Wochen fest. "Wir arbeiten bereits an einer ähnlichen Lösung."

Schnelllebige Formel 1

Allerdings gab der Brite auch zu bedenken, dass sich die Regeln der Formel 1 rasant ändern. "2013 haben wir nur noch einen Auspuff, einen Turbo-Motor und alles wird sich wieder ändern." Dinge, die im einen Moment noch gut sind, stellen sich als unvorteilhaft heraus, oder werden durch Veränderungen der Regeln verboten. "Sicherlich war der Doppeldiffusor auch an solch einer Grenze", sagte Brawn, dessen Idee für 2011 wieder verboten wurde.