Daniel Ricciardo wird im Fahrerlager bereits als der nächste große Star aus dem Red-Bull-Junioren-Kader gehandelt. Für die großen Ziele wird der Australier nun langsam aufgebaut und Stück für Stück näher an die Königsklasse herangeführt. Als Test- und Ersatzfahrer für Toro Rosso kommt er 2011 in jedem ersten Freitagstraining zum Einsatz und soll wertvolle Erfahrung sammeln. Vor dem Hintergrund, dass beide Stammpiloten des Teams aus Faenza angeblich vorerst nur für die erste Saisonhälfte ihren Platz sicher haben, könnte das große Talent schon bald nachrücken.

Großer Druck also für Buemi und Algersuari. Doch die beiden Einsatzfahrer lassen sich durch die Situation nicht aus der Ruhe bringen. "Ich denke, es ist sehr wichtig für uns, dass Daniel im Auto ist - besonders da wir dieses Jahr viele Dinge am Auto haben, die letztes Jahr noch nicht da waren", wollte Alguersuari der ganzen Sache etwas positives abgewinnen. "Wir wissen, dass Daniel schnell ist und haben somit noch eine weitere Stimme im Team, wenn es um die Beurteilung dessen geht, was wir verbessern müssen und erreichen wollen", so der Spanier. "Für ihn ist es zudem eine tolle Gelegenheit den Wagen am Freitag zu fahren und die Strecken kennen zu lernen. Ich denke Daniel ist ein wichtiger Teil des Teams", meinte der Toro-Rosso-Pilot.

Druck gibt es immer

Die Konkurrenz-Situation wollte Algersuari nicht überbewerten. "Am Ende hat man es doch immer selbst in der Hand. Man lebt und stirbt mit dem eigenen Druck. Es geht nie um die Anderen, immer nur um einen selbst und was man im Kopf daraus macht", meinte der Spanier gegenüber Autosport. "Das ist keine negative Sache, sondern sehr positiv. Und im ersten freien Training mal nicht auf der Strecke zu sein, macht mir überdies ohnehin nichts aus - denn wenn man ehrlich ist, fahren wir da sowieso nie viel", erklärte der jüngste F-1-Pilot aller Zeiten.

Sonnige Zeiten - Daniel Ricciardo ist in Lauerstellung, Foto: Sutton
Sonnige Zeiten - Daniel Ricciardo ist in Lauerstellung, Foto: Sutton

Etwas positives abgewinnen konnte Alguersuari auch Ricciardos Test-Vergangenheit. "Er kann das Auto verbessern. Letztes Jahr ist er mit dem Red Bull einen sehr konkurrenzfähigen Boliden gefahren - so gesehen kann er nun beide Autos bestens vergleichen", glaubte der Spanier. Ähnlich sieht es sein Teamkollege Sebastien Buemi. "Daniel war im Red Bull wirklich schnell unterwegs. Nun werden wir ihn im Toro Rosso sehen und den Vergleich haben", freute sich der Schweizer.

"Dass wir jeden zweiten Grand Prix nicht am Freitag Morgen fahren können, macht auch nichts, denn die Strecke ist da noch immer sehr schmutzig", so der Schweizer. "Er wird im gleichen Auto sitzen und das ist gut für das Team, denn dann weiß man, dass er gute Arbeit geleistet hat. Ich freue mich darauf", meinte Buemi. Der Schweizer, der in sein drittes Jahr mit dem italienischen Rennstall geht, glaubte nicht, dass das Team zu Saisonmitte die Fahrer tauschen könnte: "Es ist ziemlich schwierig, wenn man die Fahrer immer wechselt. Man verliert dabei immer Zeit, bis der Pilot eingewöhnt ist. Aber natürlich muss man gut sein - man will ja nicht ein oder zwei Jahre mit einem langsamen Fahrer verbringen."