Sergio Perez' Testtag am Freitag in Jerez lief nicht unbedingt so, wie er sich das vorgestellt hatte. Statt den ganzen Tag Runden zu drehen, musste er am Nachmittag nach einem Abflug einiges an verlorener Arbeitszeit in Kauf nehmen. Das tat ihm dann auch sehr leid. "Mir geht es gut, aber es tut mir leid für das Team und vor allem die Mechaniker. Ich habe das Heck in Kurve sieben verloren und wir haben natürlich Arbeitszeit verloren. Ich hoffe, der Rest des Tests verläuft gut für das Team und Kamui und sie können viele Kilometer fahren", sagte der Mexikaner und nahm den Unfall voll auf seine Kappe "Ich war zu optimistisch. Jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, versuche ich am Limit zu sein, damit ich die Änderungen spüre und auf gleiche Art fahre. Ich gab heute einfach das Maximum und ich hatte einen Unfall."

Ungeachtet des Unfalls war Perez mit seine Arbeit zufrieden. Er hat bislang einige Kilometer hinter sich gebracht, um Auto, Reifen und Arbeitsweise zu verstehen. "Ich werde bei meinem Feedback besser und auch beim Fahren - wie ich meinen Fahrstil ändern muss, wenn es notwendig ist. Ich werde jedes Mal besser, wenn ich ins Auto steige. Ich gewinne Erfahrung - ich weiß besser, was das Auto braucht, wie ich die verschiedenen Mischungen besser nutze, das Verständnis und die Kommunikation mit dem Renn-Ingenieur wird besser. Das ist also die positive Seite, ich fühle, ich werde bereit für den Saisonstart", meinte Perez. Das scheint auch auf verstellbaren Heckflügel und KERS zuzutreffen. So nutzt Sauber den Flügel laut Perez oft für die Leistung. "Sobald man sich daran gewöhnt, ist es kein Problem. Das KERS war auch gut, keine Probleme bei der Verwendung oder bei den Bremsen."

Key war nicht böse

Trotz der nicht gerade günstigen Entwicklung im Laufe des Nachmittags blieb Sauber-Technikdirektor James Key ruhig. "Generell lief es heute gut, aber leider hatte Sergio am Nachmittag einen Abflug. Er verlor das Heck, als er auf harten Reifen war, aber solche Dinge passieren und sind Teil des Lernprozesses. Insgesamt hat Sergio einen guten Schritt nach vorne gemacht", erklärte Key. So meinte der Technikdirektor, dass sich Perez schnell eingefunden habe und dann nützliche Informationen lieferte. "Bis zum Unfall war es ein arbeitsreicher Tag. Wir haben Richtungen für das Chassis-Setup getestet und gingen mehrere Setup-Scans am Auto und mit den Reifen durch, damit wir weitere mechanische Richtungen erhalten."

Ein Vorteil, den die Sauber-Mannschaft hatte, war der Umstand, dass am Donnerstag nur drei Reifensätze im Einsatz waren, wodurch am Freitagmorgen mehr neue Sätze verwendet werden konnten. "Wir machten einen Durchlauf von den harten bis zu den superweichen Pirellis. Wir hatten keine Warm-up-Probleme mit den mittleren und harten Mischungen, aber wir glauben, wir sollten mehr aus den weichen herausholen. Die Mischungen werden sich aber ändern. Wir haben das Auto nach dem Unfall geprüft und nichts Fehlerhaftes entdeckt. Wir werden bereit sein, um morgen weiterzumachen", sagte Key. Am Samstag wird Kamui Kobayashi im Sauber sitzen.