Die vom Team gepriesene Angriffsstimmung bei Lotus Renault GP ist scheinbar weit weniger rhetorisches Stilmittel als bisher angenommen, sondern ganz einfach Fakt. Das Team ist neue Wege gegangen und versucht mit dem innovativen R31 nach Siegen und dem Titel zu greifen. Bei der Präsentation in Valencia staunte die Fachwelt nicht schlecht. Auch Großaufnahmen machten nicht alle Geheimnisse des neuen Boliden klar. Die meist gestellte Frage war: Wo ist der Auspuff?

Offensichtlich hat das Team aus Enstone revolutionäre Pfade beschritten. Es mehren sich Gerüchte, wonach die Abgase umgeleitet an der Front des Fahrzeuges ausströmen und so eventuell für aerodynamische Zwecke genutzt werden können. "Das Auto ist in einigen Bereichen recht fortschrittlich", gab Teambesitzer Gerald Lopez gegenüber den Pressevertretern schmunzelnd zu Protokoll.

Lotus Renaults Technischer Direktor James Allison sagte der französischen Auto Hebdo: "Es stimmt schon, dass dieses Auto sehr anspruchsvoll und anders ist. Es unterscheidet sich von der Konzeption nicht nur völlig von unserem Vorjahresboliden, sondern auch von jedem anderen Auto, das dieses Team jemals entworfen hat." Weitere auffallende Merkmale waren zudem die Airbox, der ungewöhnliche Heckflügel und auch die Lösung der Heckaufhängung.

Später war das schwarze Tuch weg - doch viel mehr sahen die Medienvertreter von den Geheimnissen des R31 auch dann nicht, Foto: Sutton
Später war das schwarze Tuch weg - doch viel mehr sahen die Medienvertreter von den Geheimnissen des R31 auch dann nicht, Foto: Sutton

Dass andere Wege und Neuerungen aber Gefahren mit sich bringen, ist allerdings auch bei Lotus Renault bekannt. Meister im Tiefstapeln war daher Pilot Robert Kubica. "Ich will jetzt nicht zu viel sagen oder versprechen", sagte der Pole. "Wir haben schon mal über Siege gesprochen - damals war ich noch bei BMW und die ganze erste Saisonhälfte war dann ein Disaster", erklärte der 26-Jährige.