Jacques Villeneuve hat in den vergangenen Monaten vieles probiert, um wieder einen Weg zurück in die Formel 1 zu finden. Er wollte ein eigenes Team aufbauen und schließlich zusammen mit dem Durango-Team einen Rennstall mit F1-Startplatz aufkaufen, sollte sich die Chance bieten. Doch nichts ergab sich und nun musste der Kanadier auch dementieren, dass er möglicherweise bei Lotus eine Chance gehabt hätte, in die Königsklasse zurückzukehren. So glaubte ein frankokanadischer Radio-Kommentator, Villeneuve hätte für dieses Jahr einen Platz in der IndyCar-Serie angeboten bekommen, wo er in Lotus-Farben gefahren wäre und nach einer Saison hätte er dann in die Formel 1 kommen können.

Die Vermutung lag deswegen nahe, weil der Weltmeister von 1997 Ende des vorigen Jahres bei Lotus zu Gast war, um über die IndyCar-Series zu sprechen. "Es gab nie Gespräche über die Formel 1", sagte Villeneuve zu Rue Fontenac. "Jeder weiß, wie hart ich an meiner Rückkehr in die Formel 1 arbeite. Wenn das Einzige, was ich hätte tun müssen, eine Saison in der IndyCar gewesen wäre, hätte ich das getan. Die Wahrheit ist, dass die Formel 1 erst in den vergangenen Monaten für Lotus Cars interessant wurde."

Gino Rosato, den Villeneuve bei seinem Besuch bei Lotus Cars Ende 2009 getroffen hatte, bestätigte diese Aussagen. "Die Formel 1 war nicht in unseren Plänen, als ich mit Jacques über IndyCar sprach. Ich hätte ihn gerne für uns fahren gesehen. In meinem Kopf waren Villeneuve und Lotus eine perfekte Paarung, aber es passte einfach nicht", sagte Rosato. Die IndyCar-Gespräche konnte auch Villeneuve bestätigen, er musste damals aber ablehnen, weil Takuma Sato bereits als erster Fahrer angeheuert hatte und der Kanadier etwas von dem Budget mit einbringen hätte sollen, das seine Partner in die Formel 1 investieren wollten. "Es war keine Option. Außerdem hatte ich IndyCar und die Indy500 schon gemacht." Sollte er irgendwo ein Budget einbringen müssen, dann eher für eine neue Herausforderung wie NASCAR, meinte er noch.