Ausgerechnet bei einer Preisverleihung des British Racing Driver Clubs an der Christian Horner teilnahm, um stellvertretend für den abwesenden Mark Webber einen Preis für diesen entgegen zu nehmen, äußerte sich der Teamchef von Red Bull erstmals zur nun enthüllten Schulterverletzung des Australiers. Der Red Bull-Pilot räumte in seinem vor wenigen Tagen veröffentlichten Buch ein, zu Saisonende verletzt ins Cockpit gestiegen zu sein und niemandem davon erzählt zu haben. Horner war alles andere als begeistert und sichtlich 'not amused'.

"Ich wusste nicht mal von dem Buch, ganz zu schweigen von der Schulter", gab der Engländer kritisch zu Protokoll. "Es ist natürlich sehr enttäuschend, dass Mark nichts erwähnt hat", sagte der Red Bull-Teamchef dem Daily Telegraph. Über die Verletzung, die sich der Australier bei einem Trainingssturz mit dem Mountainbike in seiner Heimat zugezogen hatte, wurden nur sein persönlicher Physiotherapeut Roger Cleary und der offizielle Formel-1-Arzt Dr. Gary Hartstein in Kenntnis gesetzt.

Unfall vier Rennen vor Schluss

"Scheinbar hatte die Verletzung ja keinerlei Auswirkungen auf seine Performance - aber nichts desto trotz wäre es nett gewesen, davon zu wissen", so Horner. Webber hatte sich die leichte Fraktur in der Schulter vor dem Rennen in Japan zugezogen. Offenbar hatte der Australier jedoch bedenken vor dem hitzigen Saisonfinale Schwäche zu zeigen und berichtete nicht von seinem Handicap. Ob der teaminternen Konstellation bei Red Bull, galt dieser Umstand also scheinbar auch für die eigene Mannschaft.

Hinzu kommt der Fakt, dass es bekanntlich nicht Webbers erster Unfall mit dem Fahrrad war, seitdem der 34-Jährige bei Red Bull unter Vertrag steht. Bereits vor der Saison 2009 zog sich der Australier einen Beinbruch und einen Bruch der Schulter zu, als er bei seiner eigenen Triathlon-Charity-Veranstaltung mit einem Auto kollidierte.

"Es scheint so, als würden Fahrräder Mark nicht besonders liegen, also wäre es wohl besser, wenn er sich von ihnen fern halten würde", äußerte sich Horner genervt. "Unsere Fahrer haben die Verpflichtung absolut sicher zu stellen, dass sie fit sind", fuhr der Teamchef von Red Bull fort und gab an, dass er die ganze Angelegenheit für sehr "enttäuschend und frustrierend " halten würde.