Nach dem Aus bei Williams steht Nico Hülkenberg weiterhin ohne Cockpit für 2011 da. Momentan genießt der Deutsche seine Freizeit zu Hause in Emmerich. "Nach einer langen Saison ist es nun schön Freunde und Familie wieder zu sehen. Und was vor allem toll ist, ist nach der ständigen Reiserei mal wieder länger als nur ein paar Tage am Stück im eigenen Bett zu schlafen", verriet Hülkenberg. Doch allzulange will sich der Deutsche nicht auf der faulen Haut ausruhen.

Hülkenberg geht weiterhin davon aus, dass er 2011 wieder in einem F1-Boliden sitzen wird. "Ich bin nach wie vor sicher, dass ich 2011 in der F1 bleibe. Noch habe ich keinen neuen Vertrag bei einem anderen Team, aber das wird sich hoffentlich sehr bald ändern. Es sieht gut aus", verriet Hülkenberg. Zuletzt hieß es, dass der ehemalige GP2-Champion auch bei einem Top-Team wie Mercedes als Ersatzfahrer anheuern könnte, sollte aus einem Einsatzcockpit für 2011 nichts werden. Der Deutsche selbst gibt sich nach seinem ersten Jahr in der Formel 1 geläutert.

"Im Nachhinein weiß ich, dass ich vor der Saison meinen Mund vielleicht ein wenig zu voll genommen habe. Ich hatte vor der F1 einen super Lauf in der A1, der F3 Euroseries und der GP2, wobei ich 2008 und 2009 schon Testfahrer bei Williams war und mich dort pudelwohl gefühlt habe. 2009 war eine Mega-Saison in der GP2 - ich habe meinen Teamkollegen komplett im Griff gehabt, habe viele Rennen und am Ende die Meisterschaft gewonnen. Dann kam ich in die F1. Ich habe natürlich gebrannt, war hochmotiviert", erinnert sich der 23-Jährige.

Aufgrund des Testverbots während der Saison tat sich der F1-Rookie allerdings schwer. "Es ist unheimlich schwer, die Reifen zu verstehen, die Bremse auf die richtige Temperatur zu bekommen, ein Gefühl für das richtige Setup zu entwickeln - und, und, und", sagte Hülkenberg. Durch Rubens Barrichello hat der Deutsche gelernt wie entscheidend Erfahrung in der Formel ist. "Rubens war der stärkste Teamkollege, den ich je hatte und ich bin sehr froh über dieses Jahr an seiner Seite. Er hat meiner Entwicklung auf jeden Fall gut getan", erklärte der Deutsche.

Nach dem Ende der Saison ist der Deutsche froh und traurig zugleich. "Mein erstes Jahr in der Königsklasse war schon sehr cool und ich habe massig gelernt. Auf der anderen Seite war es auch eine sehr lange und schwierige Saison, speziell die ersten acht Rennen waren sehr hart für mich mit den Wochenenden in Shanghai und Istanbul als Tiefpunkt, als wir sportlich völlig chancenlos waren. Absolutes Highlight war dann natürlich die Pole in Brasilien. Das war unglaublich, ein Gänsehaut-Feeling! Ich habe mir die Runde mittlerweile bestimmt über 100 Mal angeschaut und bin mächtig stolz darauf", verriet Hülkenberg.