Wie es mit Nico Hülkenberg und Williams in Zukunft weitergeht, ist nach wie vor nicht ganz geklärt. Die Frage ist, ob er bleiben kann oder gehen muss. Der Express will nun von Hülkenbergs Manager Willi Weber erfahren haben, dass der Deutsche Formel-1-Pilot in der nächsten Saison nicht mehr für Williams fahren wird. Allerdings werde Hülkenberg in der Formel 1 bleiben und bei einem anderen Team unterkommen, betonte er.

Dass der Express Webers Aussagen allerdings ein wenig freizügig interpretiert haben könnte, zeigt eine Meldung von auto motor und sport. Dort heißt es, Hülkenberg würde in einer Woche, also nach Pastor Maldonados Test, erfahren, wie es bei Williams aussieht. Quelle dieser Information: Willi Weber. Der Manager versicherte aber auch dort: "Nico fährt im nächsten Jahr Formel 1. Wo, das kann ich noch nicht sagen."

Weitere Finanzfragen

Hülkenberg selbst kann derweil nur über seine Zukunft scherzen und meinte: "Meine Zukunft ist bunt." Das anhaltende Wartespiel hängt anscheinend damit zusammen, dass Williams seine Finanzlöcher für kommendes Jahr noch immer nicht ganz gestopft hat, auch wenn Geschäftsführer Adam Parr am Freitag erklärt hatte, dass er die Verluste durch wegfallende Sponsoren durch neue Geldgeber kompensiert habe und finanziell alles gut aussehe. Laut auto motor und sport ist dem aber nicht so, da Hülkenberg in dem Fall wohl bereits seine Verlängerung in der Tasche hätte. Allerdings steht noch ein großer Sponsorenabschluss an, bei dem aber noch die Unterschrift fehlt. Es soll sich dabei um Geldgeber in Katar handeln.

Auch deswegen will Parr Hülkenberg erst in einer Woche mitteilen, wie es weitergeht. "Es wird wahrscheinlich so laufen, dass ich ihn anrufe", meinte Hülkenberg. Williams war bislang anscheinend nicht sehr informationsfreudig gegenüber seinem Fahrer. Laut Hülkenberg wurde meist per E-Mail kommuniziert und Weber erklärte: "Sie haben uns bis jetzt ganz schön in der Luft hängen lassen." Parr ist eben ein Business-Mensch und anders als Patrick Head und Frank Williams kein Racer. Für Hülkenberg ist nur klar, sollte er bei Williams nicht unterkommen, sind gute Alternativen spärlich. Bei Renault wird Vitaly Petrov eine Verlängerung erhalten und bei Force India dürfte maximal Paul di Resta als Ersatz für Tonio Liuzzi infrage kommen. Die anderen Teams im Vorderfeld scheinen dicht.

HRT als Ausweichlösung

Rubens Barrichello soll bei Williams laut auto motor und sport derweil gesetzt sein. Und solange das Budget für 2011 nicht steht - also solange die Unterschrift aus Katar noch nicht vorhanden ist -wird Pastor Maldonado mit seiner Sponsorenmitgift von etwa 13 bis 15 Millionen Euro die besseren Karten haben als Hülkenberg. Hülkenberg würde man derweil ungern ziehen lassen, da er im Gegensatz zu Maldonado ein Jahr Erfahrung hat und sich noch dazu stark entwickelt hat. Daher wird auch an einer Ersatzlösung gebastelt. So könnte Maldonado eine Saison bei Williams-Technikpartner HRT geparkt werden und dort lernen. 2012 würde man ihm dafür einen Williams-Stammplatz garantieren, sollte er sich gut machen. HRT bekäme im Gegenzug etwas von Maldonados Geld. Testen wird der Venezolaner in der kommenden Woche ja bereits drei Tage bei HRT - darunter auch beim zweitätigen Pirelli-Reifentest.