Die Freude bei Red Bull Racing war am Sonntag in Brasilien groß. Der erste Konstrukteurs-Titel der Teamgeschichte musste natürlich ein wenig gefeiert werden, auch wenn der Zeitplan bis zum Rennen in Abu Dhabi ein enger ist. "Es ist unglaublich, wir haben die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewonnen. Das ist die Frucht der harten Arbeit von jedem bei Red Bull. Es ist ein toller Tag für das Team, ein toller Tag für Mr. Mateschitz und ein toller Tag für das ganze Unternehmen. Wir sind sehr stolz", sagte Teamchef Christian Horner gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Sebastian Vettel und Mark Webber hätten ein perfektes Rennen gefahren, meinte er weiter. Nur bei Webber hatte es gegen Ende ein paar Probleme gegeben, als sein Motor zu warm wurde. "Er hat aber einen tollen Job gemacht. Wir haben den Kampf in der Fahrer-WM bis zum letzten Rennen getragen. Beide Fahrer haben noch eine Chance. Wie im bisherigen Jahr werden wir ihnen so gut es uns möglich ist helfen." Auch Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko musste betonen, dass in Abu Dhabi beide Fahrer wieder alle Freiheiten haben werden. "Wir haben von Beginn an erklärt, unsere Fahrer müssen das auf der Piste austragen und wir machen keine Stallregie. Nochmals, ohne das große Pech von Vettel - er hat 66 Punkte durch technische Defekte verloren - wären wir in der Fahrerwertung überlegen vorne", sagte Marko.

Korea war Pech

Vorerst war er aber einmal froh, dass Red Bull in Brasilien so aufgetrumpft hatte. "Das hat gezeigt, dass Korea wirklich Pech war. Wir haben unsere Überlegenheit eindrucksvoll bewiesen. Jetzt haben wir den Konstrukteurs-Titel geholt. Heute sollen die Burschen feiern und dann muss der zweite Titel kommen. Wie und was, das überlegen wir uns noch, das müssen wir nicht jetzt schon entscheiden", erklärte der Grazer. Beruhigend war für ihn, dass weder Webber noch Vettel nach seinen Aussagen wirklich mit voller Leistung fahren mussten, nachdem die Führung herausgefahren war. "Wir wissen, dass wir schnell sind und wir wissen auch, dass es ohne Probleme bei Alonso nicht einfach wird. Aber wenn Hamilton ein fehlerfreies Rennen gefahren hätte, dann wäre Alonso vielleicht heute schon Vierter gewesen. Wir gehen mit Optimismus nach Abu Dhabi, ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können."

Ein Vorteil für Red Bull ist es, dass es noch ein paar neue Teile in der Pipeline gibt, die in Abu Dhabi noch zusätzliche Leistung bringen sollen. Und auch Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz soll zum Saisonfinale kommen, in Brasilien war er nicht dabei. "Ich denke, er wollte nach dem Korea-Debakel abwarten. Er kommt aber nach Abu Dhabi. Unser Ziel ist es dort, auch den zweiten Titel einzufahren", sagte Marko. Über den ersten Titel schien sich Mateschitz bereits sehr gefreut zu haben. "Er ist überglücklich und seine Worte waren, ein jahrzehntelanger Traum ist in Erfüllung gegangen." Und obwohl in Brasilien wegen der hektischen Abreise nach Abu Dhabi nicht richtig viel gefeiert werden konnte, versprach Marko, dass das noch nachgeholt wird.