Vor dem Brasilien-GP dreht sich alles um die Frage: wer wird 2010 Weltmeister? Für Jackie Stewart heißt der Weltmeister Fernando Alonso. Der Spanier habe bereits zwei Titel gewonnen und Ferrari sei zum richtigen Zeitpunkt stark geworden. Doch Stewart kann Ferrari nicht die Stallorder von Hockenheim verzeihen, weshalb er sich einen anderen Piloten auf dem WM-Thron wünscht.

"Ferrari hat ein Gesetz gebrochen. Dafür hätten sie bestraft werden müssen. 100.000 Dollar sind keine Strafe für ein Team, dessen Budget ein Vielfaches beträgt. Das ist Kleingeld für Ferrari. Wenn das Schule macht, könnte man sich ja für alles freikaufen", kritisiert der frühere F1-Rennfahrer. Sein Wunschkandidat heißt Mark Webber. "Weil er ein guter Repräsentant wäre. Für Alonso wäre es nur ein weiterer Titel in seiner Sammlung. Der würde dem Titel weniger Würde geben als Webber. Mark wäre das ideale Gesicht auf dem Thron. Er sieht gut aus, was er sagt, hat Hand und Fuß", erklärte Stewart.

Vettel zu jung für Titel

Red Bull rät der dreifache F1-Weltmeister alle Karten auf Webber zu setzen. Teamkollege Sebastian Vettel könnte zwar mathematisch den Titel noch holen, doch Stewart räumt dem Deutschen kaum Chancen ein. "Er ist noch zu jung für die Weltmeisterschaft", sagte Stewart gegenüber auto, motor und sport. Gleichzeitig steht für ihn fest, dass Vettel irgendwann Weltmeister wird.

"Er wird irgendwann sowieso Weltmeister. Die Niederlage wird aus ihm 2011 einen noch stärkeren Weltmeister machen", ist Stewart überzeugt. "Ich darf gar nicht daran denken, wie ich mit 23 Jahren war. Viel zu unreif für den Titel. Als ich zum ersten Mal Weltmeister wurde, war ich 30 Jahre alt, bei meinem letzten Titel 34. Und ich kann Ihnen sagen, dass ich mit 34 ein besserer Weltmeister war als mit 30."