Dein erster Heim-GP überhaupt, wie fühlt sich das an?
Bruno Senna: Ich freue mich schon extrem darauf, hier zu fahren. Das ist ja das erste Mal, dass ich überhaupt ein Rennen in Brasilien fahre. Und das brasilianische Publikum ist etwas ganz Besonderes, sie schaffen es sicher, uns mit ihren Emotionen und mit ihrer Unterstützung noch ein Stück weiter zu treiben als normal. Die Fans hier machen wirklich einen Unterschied.

Entsteht da nicht auch besonderer Druck?
Bruno Senna: Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Ich weiß, dass es Fans gibt, die Unmögliches erwarten, weil sie vielleicht nicht richtig einschätzen können, was unter den jeweiligen Umständen möglich ist. Aber ich will einfach nur das in dem Moment für mich Bestmögliche erreichen.

Ein Heimrennen im Sinne von bekannter Strecke ist es aber ja gerade nicht für Dich?
Bruno Senna: Stimmt, ich bin ja hier noch nie gefahren, im Prinzip ist die Strecke für mich zumindest in den Details genauso neu wie etwa Singapur oder Japan. Ich bin heute mal herumgelaufen mit den Ingenieuren, um mir alles genau anzuschauen, aber prinzipiell sollte sie uns ein bisschen mehr entgegenkommen als die letzten Strecken. Man fährt hier mit weniger Downforce, auch die lange Gerade bergauf sollte nicht schlecht für uns sein. Es wäre natürlich toll, wenn wir hier an die letzten Ergebnisse mit Platz 15 und 14 anschließen könnten - ich vielleicht sogar hier zu Hause mein bisher bestes Resultat holen könnte.

Seit wann weißt Du, dass Christian Klien hier wieder Dein Teamkollege sein wird?
Bruno Senna: Erst seit heute, aber das ist ganz okay. Er kennt die Strecke, das macht es dem Team insgesamt vielleicht ein bisschen leichter.

Mittwoch Abend hast Du, zusammen mit deiner Familie und auch vielen Freunden, zum ersten Mal den neuen Film über Ayrton gesehen. Wie war das?
Bruno Senna: Es war sehr beeindruckend, gar nicht so einfach, da im Kino seine Gefühle zu kontrollieren. Der Film bringt einfach sehr viele Erinnerungen zurück. Dinge, die man zum Teil vergessen oder vielleicht auch verdrängt hat. Aber ich konnte mich andererseits auch an sehr viel gleich wieder erinnern. Ich glaube, der Film zeigt aber auch denen, die Ayrton nicht gekannt haben, viel von dem, wer er war und was er auch für Brasilien bedeutet hat. Mir gibt er auf jeden Fall ganz bestimmt noch einmal eine zusätzliche Motivation für hier.