Während es einige vielleicht als unnötige Last sehen, wenn sich innerhalb eines Teams zwei Fahrer um die WM streiten, so sieht Red-Bull-Teamchef Christian Horner das als Luxus. 14 Punkte trennen Mark Webber und Sebastian Vettel nach dem Japan Grand Prix in der Weltmeisterschaft, Fernando Alonso ist mit Vettel aber gleichauf, ihm käme es also durchaus gelegen, wenn sich das Red-Bull-Duo noch einmal so ins Gehege käme wie in der Türkei dieses Jahr. Horner ging aber nicht davon aus, dass so etwas noch einmal passieren wird und sang am Sonntag Lobeshymnen auf beide Piloten.

Besonders Vettel musste er loben, da sich der Deutsche nach einiger Kritik in den vergangenen Wochen mit kühlem Kopf wieder nach vorne gearbeitet hat. "Eine von Sebastians Charakterstärken ist der Glaube an sich selbst und ich denke, er hat nie auch nur einen Moment daran gedacht, dass er aus der WM draußen ist. Seb hat auf die bestmögliche Art geantwortet", sagte Horner. Der Teamchef schätzte sich glücklich, zwei besonnene und willensstarke Fahrer im Team zu haben. Ihm war bewusst, dass das manchmal auch Herausforderungen mit sich bringt, doch "das ist ein Luxusproblem. Ich bin begeistert von der Leistung der zwei Fahrer und hoffe, dass sie in den verbleibenden drei Rennen so weitermachen."

Die Konstanz

Horner freute vor allem, wie sich Vettel in den vergangenen drei Rennen wieder zurückgemeldet hat. "Monza, Singapur und hier waren alles starke Rennen von ihm und er hat wieder einiges an Schwung gewonnen, er ist wieder in Schlagdistanz. Mark hat aber reihenweise Podeste eingefahren: er schaffte es in Singapur, er schaffte es in Spa und auch hier in Japan. Es wird in den verbleibenden drei Rennen um die Konstanz unter den Titel-Anwärtern gehen."

Gleichzeitig musste er betonen, dass seine Fahrer auch in den restlichen Rennen absolut gleich behandelt werden. Die Art und Weise, wie sie aktuell arbeiten, fand er aber ohnehin schon fantastisch, da sie transparent und offen zu Werke gehen. "Sie kämpfen um den größten Preis im Motorsport und als Team bringt das zusätzlichen Druck, aber wir geben als Team unser Bestes, um beide Fahrer gleichwertig zu unterstützen. Sie haben beide noch alle Chancen auf die Weltmeisterschaft. Mark hat heute seine Führung ausgebaut, Sebastian hat sich wieder in Schlagdistanz gebracht und wir werden weiter beide Fahrer gleichwertig unterstützen."