Keine Überraschungen hatte das Freitagstraining in Suzuka für Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gebracht. Red Bull hatte er stark erwartet, tat sich aufgrund des Unfalls von Lewis Hamilton am Morgen aber noch schwer, die McLaren genau einzuschätzen. "Wir haben unser Programm abgearbeitet, müssen jetzt die Daten analysieren und uns so gut wie möglich auf das Rennen vorbereiten. Morgen ist die Chance auf Regen sehr hoch, deswegen kann alles passieren. Wir müssen genau darauf schauen, die verschiedenen Situationen, die sich ergeben könnten, richtig zu managen. Wir müssen auf unsere Aufgaben konzentriert bleiben, ohne uns um die Anderen zu sorgen", sagte Domenicali.

So ähnlich machte es auch Fernando Alonso, den die Freitagszeiten und der Vorsprung von Red Bull vorerst nicht kümmerten, viel eher erinnerte er daran, dass sich die Rangordnung auf jeder Strecke ändern kann. "Man muss sich nur McLaren ansehen, die in Spa und Monza sehr stark waren, in Budapest und Singapur aber weniger. Deswegen würde ich sagen, warten wir am besten auf morgen, bevor wir ein Urteil über die Situation in Suzuka abgeben. Theoretisch sieht Red Bull hier unschlagbar aus, so wie außer in Monza eigentlich immer. Aber es gab einige Rennen, wo sie am Sonntag dann geschlagen wurden, daher muss man warten, bevor man Schlüsse zieht", meinte der Spanier.

Faktor Glück

Bei sich sah er durchaus noch Raum zur Verbesserung, da er am Freitag keine perfekte Runde hinbekam und am Samstag, wenn der Regen kommen soll, hoffte er auch auf den Faktor Glück, denn das richtige Timing mit dem richtigen Reifen kann viel bringen. Fehler sind für ihn jedenfalls verboten. "Das Ziel im Qualifying müssen die Top Fünf sein, dann können wir schauen, wie sich die Dinge im Rennen entwickeln."

Ein wenig von Red Bull überrascht zeigte sich Felipe Massa, denn Sebastian Vettel und Mark Webber hatte er zwar stark erwartet, aber sie waren etwas stärker, als er gedacht hatte. "Es ist aber wahrscheinlich, dass das Qualifying morgen nass wird, da könnte also alles passieren: wir müssen bereit dafür sein, aus jeder Situation das Meiste herauszuholen. Das Ziel ist immer das gleiche, egal ob nass oder trocken, wir wollen uns so gut wie möglich qualifizieren", erklärte er. Im Rennen erwartete er dann vor allem einen Kampf mit den Reifen, da die vielen schnellen Kurven die Gummis ziemlich beanspruchen und das richtige Management entscheidend sein kann. "Wir werden den angeblasenen Heckflügel verwenden, da er auf dieser Strecke definitiv einen Vorteil bringt. Wir können das Handling des Autos noch verbessern, aber bei der Leistung können wir keine große Veränderung erwarten", meinte Massa noch.