Der Große Preis von Singapur kann eine Vorentscheidung im WM-Kampf bringen. McLaren muss beweisen, dass die Verbesserungen der letzten Wochen auf einem High-Downforce-Kurs etwas bringen, Ferrari muss den Sieg von Monza bestätigen und Red Bull muss seine beiden Fahrer im Zaum halten.

"Auf dem Papier hat Mark [Webber] die besten Chancen, zumal vier der fünf noch anstehenden Grand-Prix-Strecken Red Bull in die Karten spielen", sagt Ex-Weltmeister Niki Lauda. "Er ist auch deshalb der Favorit, weil er fehlerfreie, perfekte Rennen liefert. Wenn er auch in den noch ausstehenden Rennen keine Fehler mehr produziert, bleibt er mit seinem Punktevorsprung an der Spitze."

Hilfe für Vettel?

Sebastian Vettel stehe derweil enorm unter Druck. "Jeder, der noch um die WM mitfährt weiß, dass er sich keinen Fehler mehr leisten darf", so Lauda gegenüber RTL. "Die Intelligenteren werden keinen machen, die Dümmeren werden wieder einen machen." In Monza patzte zuletzt Lewis Hamilton.

Ob McLaren in Singapur mit Red Bull mithalten kann, ist fraglich. "Die 23 Kurven, eine bessere Aerodynamik und eine angesichts des welligen Profils bessere Mechanik der Radaufhängung machen den leichten PS-Nachteil der Red-Bull-Motoren Motoren mehr als wett", glaubt Lauda. Der Red Bull sei das bessere Gesamtpaket.

Allerdings entscheidet auf dem Stadtkurs in Singapur auch das Qualifying. "Wenn alles normal verläuft, werden die beiden Red Bulls in der ersten Startreihe stehen", sagt Lauda. "Sebastian Vettel kann mit seinem Rückstand gar nicht anders, als auf Sieg zu fahren. Die große Frage ist, ob das dem Team Red Bull hilft oder nicht?"