"Ich bin zufrieden, sehr zufrieden. Vor dem Wochenende hätte ich nicht gedacht, dass es so positiv aussieht", meinte Nico Hülkenberg, nachdem er in Monza zum achten Startplatz gefahren war. Zwar hatte der Williams-Pilot nicht damit gerechnet, dass er auf Platz 20 landen würde, aber dass er und Teamkollege Rubens Barrichello in den Top Ten landen, hatte er auch nicht erwartet. "Ich hätte gedacht, wir würden eher knapp über den Top Ten sein. Aber wir wurden positiv überrascht. Die Fabrik hat die Low-Drag-Flügel gut entwickelt und gebaut, die funktionieren sehr gut. Das Auto hat sich seit Freitag gut angefühlt. Im Auto fühlte ich eine gute Harmonie zwischen mir und der Strecke und das hat Spaß gemacht."

Geholfen hatte Hülkenberg zudem, dass er am Samstag einen frischen Motor im Auto hatte, der im Vergleich zum recht alten Trainingsmotor vom Freitag doch spürbar mehr Kraft ausspuckte. Dennoch wusste der Deutsche, dass am Sonntag nicht mehr viel möglich ist. "Wenn ich die Autos vor mir sehe, dann ist rein geschwindigkeitsmäßig höchstens Rosberg gleich, alle Anderen sind im Moment unerreichbar", meinte er. Daher war es für Hülkenberg eher wichtig, einmal nach hinten abzusichern und vor allem am Weg zu Kurve eins alles richtig zu machen. "Danach muss ich dann ohne technische Probleme oder Zwischenfälle das Ergebnis nach Hause bringen."

In jeder Hinsicht sicherer

Wenn er das schafft und abermals ordentlich punktet, könnte Hülkenberg wieder einmal die These bekräftigen, wonach er in neuen Klassen in der zweiten Saisonhälfte erst so richtig in Fahrt kommt. Er hoffte, das tun zu können, allerdings wusste er, dass er auch in den kommenden Rennen noch stark fahren muss. "Dann kann man sagen, die These stimmt. Ich fühle mich im Vergleich zu Shanghai oder anderen Rennen danach viel wohler im Auto und viel mehr angekommen. Vor allem fühle ich mich in jeder Hinsicht sicherer. Das macht sich auch beim Fahren bemerkbar."

Vor allem macht es sich dahingehend bemerkbar, dass er Barrichello immer öfter im Griff hat. Hülkenberg weiß aber, dass er seinen Teamkollegen immer auf der Rechnung haben muss. "Ich weiß, dass Rubens in FP3 extra nicht so gute Runden fährt, damit der Gegner oder der Teamkollege sich sicher fühlt. Er soll seine Spielchen machen, ich habe da kein Problem damit", erklärte er. Vielmehr scheint die Zusammenarbeit mit dem Brasilianer weiter gut zu funktionieren. "Es gibt auch Lob von ihm, er ist fair in der Hinsicht. Manchmal ist er schneller, manchmal bin ich schneller, wir gratulieren uns gegenseitig und arbeiten gut zusammen. Es gibt eine gute Chemie zwischen uns."

Die Sache in Spa

Eine kurze Verstimmung schien es in Spa mit Adrian Sutil gegeben zu haben, die Sache hat sich mittlerweile aber geklärt und Hülkenberg hatte es ohnehin nicht dramatisch erlebt. "Als wir alle angebremst haben und rausgerutscht sind, habe ich ihn überholt. Das war mir erst gar nicht bewusst. Da kam dann sofort das Safety Car raus und ich konnte ihn nicht vorbeilassen. Danach hat er mich sofort nach Eau Rouge überholt, also war nicht viel Zeit, um ihn freiwillig wieder nach vorne zu lassen. Das Team hat mir auch nichts gesagt, ich habe keine Empfehlung bekommen oder gehört, dass ich einen Platz gutgemacht hätte. Mit dem ganzen Chaos ist mir das gar nicht so aufgefallen", berichtete Hülkenberg.